Alle Artikel in: Glaube & Religion

Für die S(ch)atzkiste #102

»Wir glauben an einen Sinn, weil wir den Gedanken nicht ertragen können, dass alles dem blinden Zufall unterliegt. Wir glauben an Zeichen, aber glauben Sie mir, es gibt keine Zeichen. Beethoven schuf einige seiner größten Kompositionen, nachdem er ertaubt war: Bedeutende Dinge vollziehen sich im Stillen. Katastrophen ereignen sich, ohne dass sich zuvor der Himmel verdunkelt. Kinder, aus denen einst historische Persönlichkeiten werden, die der Welt ihren Stempel aufdrücken, werden nicht bei Blitz und Donner geboren. Bahnbrechende Entdeckungen werden gemacht, und an keinem Ort der Welt blüht im selben Moment eine besonders schöne Blume auf. Es gibt keine Zeichen, meine Damen und Herren. Es gibt bestenfalls Zufälle. Alles andere ist Aberglaube.« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)

Für die S(ch)atzkiste #42

»Wir können nicht sicher sein, dass die Welt existiert. Nenn es Traum, Sinnestäuschung oder wie auch immer du willst. Vielleicht sind wir nur ein Funken Bewusstsein in der Finsternis des unendlichen Universums. Aber da die Zeit vor uns und nach uns unendlich ist, können wir mathematisch gesehen nicht mit Sicherheit sagen, dass dieser Funke jemals entstanden ist.« (Francesc Miralles: »Samuel und die Liebe zu den kleinen Dingen«)

Für die S(ch)atzkiste #30

»Ich stell mir gern vor, die Welt sei eine einzige große Maschine. Du weißt schon, bei Maschinen gibt es keine überflüssigen Teile. Sie haben die genaue Anzahl und Art von Teilen, die sie brauchen. Also stelle ich mir vor, wenn die ganze Welt eine riesige Maschine ist, dann muss es einen Grund geben, warum ich hier bin. Und das bedeutet, dass auch du aus irgendeinem Grund hier sein musst.« (Brian Selznick: »Die Entdeckung des Hugo Cabret«)

Für die S(ch)atzkiste #18

»Weihnachtsfrieden bedeutet, dass man so tun muss, als wäre man froh und glücklich und stünde mit allen Mitmenschen auf bestem Fuß. Weihnachten ist eine Lüge, welche die Familien um kerzenbestückte tote Bäume versammelt, eine aus nichtssagenden Gesprächen gesponnene und unter kiloweise Buttercreme vergrabene Lüge, an die kein Mensch glaubt.« (Delphine de Vigan: »No & ich«)