Für die S(ch)atzkiste #120
»Das Leben folgt keinem Sinn. Es verläuft völlig planlos. Es will nicht mehr, als dass man es weitergibt.« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)
»Das Leben folgt keinem Sinn. Es verläuft völlig planlos. Es will nicht mehr, als dass man es weitergibt.« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)
»Kinder sind Wachs in den Händen der Welt. Offene Bücher mit leeren Seiten, die von uns Erwachsenen beschrieben werden. Was in den ersten Kapiteln steht, kriegst du den Rest deines Lebens nicht mehr aus der Wäsche.« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)
»›Stell dir das Leben vor wie ein großes Haus mit vielen Zimmern. Einige dieser Zimmer sind leer, andere voller Gerümpel. Manche sind groß und voller Licht, und wieder andere sind dunkel, sie verbergen Schrecken und Kummer. Und ab und zu […] öffnet sich die Tür zu einem dieser schrecklichen Zimmer, und du musst hineinsehen, ob du willst oder nicht. […] Dann denkst du daran, dass es dein Leben ist – dein Haus, mit deinen Zimmern. Du hast die Schlüssel. Also schließt du die Tür zu diesem schrecklichen Zimmer einfach zu.‹›Und dann werfe ich den Schlüssel weg!‹›Nein, das darfst du nicht tun, niemals. Denn eines Tages spürst du vielleicht, dass nur durch dieses schreckliche Zimmer der Weg in einen größeren, schöneren Teil des Hauses führt. Und dann brauchst du den Schlüssel.‹« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)
»Wir glauben an einen Sinn, weil wir den Gedanken nicht ertragen können, dass alles dem blinden Zufall unterliegt. Wir glauben an Zeichen, aber glauben Sie mir, es gibt keine Zeichen. Beethoven schuf einige seiner größten Kompositionen, nachdem er ertaubt war: Bedeutende Dinge vollziehen sich im Stillen. Katastrophen ereignen sich, ohne dass sich zuvor der Himmel verdunkelt. Kinder, aus denen einst historische Persönlichkeiten werden, die der Welt ihren Stempel aufdrücken, werden nicht bei Blitz und Donner geboren. Bahnbrechende Entdeckungen werden gemacht, und an keinem Ort der Welt blüht im selben Moment eine besonders schöne Blume auf. Es gibt keine Zeichen, meine Damen und Herren. Es gibt bestenfalls Zufälle. Alles andere ist Aberglaube.« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)
»Liebe schlägt dir tiefe Wunden, aber auf eine ihr eigene Art heilt sie auch deine Narben, vorausgesetzt, du vertraust ihr und gibst ihr die Zeit dazu.« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)
»Manche Veränderungen kommen über Nacht. Du gehst abends zu Bett, schläfst ruhig und tief, und am folgenden Morgen erwachst du und stellst fest, dass alles anders ist als zuvor. Du kannst dir nicht erklären, was geschehen ist, denn die Sonne ist aufgegangen wie an jedem Morgen, und da hängt immer noch dieses Bild an der Wand, das du längst abhängen wolltest. Die Farben der Welt sind dieselben geblieben. Nur bei genauerem Hinsehen glaubst du zu entdecken, dass sie eine Spur heller oder dunkler als bisher erscheinen, doch das ist eine Täuschung: Es ist deine Wahrnehmung, die sich verändert hat, weil du selbst von heute auf morgen ein anderer geworden bist. Und deshalb hängst du jetzt auch dieses verdammte Bild ab.« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)
»Liebe erlöscht nie, sie ändert bestenfalls ihre Form.« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)
»Wahrheiten sind so zerbrechlich wie die Menschen, die sie erschaffen.« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)
»Wer in seinem Leben keinen Sinn entdeckt, kann immer noch versuchen, ihm wenigstens ein Ziel zu geben. Wenn er Glück hat, läuft beides irgendwann auf das gleiche hinaus.« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)