Alle Artikel mit dem Schlagwort: Delphine de Vigan

Für die S(ch)atzkiste #18

»Weihnachtsfrieden bedeutet, dass man so tun muss, als wäre man froh und glücklich und stünde mit allen Mitmenschen auf bestem Fuß. Weihnachten ist eine Lüge, welche die Familien um kerzenbestückte tote Bäume versammelt, eine aus nichtssagenden Gesprächen gesponnene und unter kiloweise Buttercreme vergrabene Lüge, an die kein Mensch glaubt.« (Delphine de Vigan: »No & ich«)

Für die S(ch)atzkiste #17

»Dass man das Fehlen einer Menge durch eine Zahl ausdrückt, versteht sich nicht von selbst. Das Fehlen eines Gegenstands oder einer Person lässt sich besser durch ein ›gibt es nicht‹ (oder ›nicht mehr‹) ausdrücken. Zahlen bleiben abstrakt, und die Null drückt weder das Fehlen noch den Schmerz aus.« (Delphine de Vigan: »No & ich«)

Für die S(ch)atzkiste #16

»Wenn man nachts nicht schlafen kann, dann vermehren sich die Sorgen, sie schwellen an und wachsen, je mehr Zeit voranschreitet, desto düsterer werden die Tage, die vor einem liegen, das Schlimme wird zum Erwartbaren, nichts scheint mehr möglich, überwindbar, nichts scheint mehr ruhig. Die Schlaflosigkeit ist die dunkle Seite der Phantasie.« (Delphine de Vigan: »No & ich«)