Für die S(ch)atzkiste #199
»Wir müssten einander bloß bei den Händen fassen, damit uns besser wird, aber wir tun’s nicht. Wir tun’s nicht.« Andreas Steinhöfel: »Anders«
»Wir müssten einander bloß bei den Händen fassen, damit uns besser wird, aber wir tun’s nicht. Wir tun’s nicht.« Andreas Steinhöfel: »Anders«
»Irgendwas stimmt mit den Erwachsenen nicht. Es ist, als wäre in der Pubertät oder beim Älterwerden was in ihnen kaputtgegangen. Als hätten sie Risse oder Sprünge gekriegt, durch die alle Farbe aus ihnen herausgeflossen ist, bis nur noch Schwarz und Weiß übrig war.« (Andreas Steinhöfel: »Rico, Oskar und das Herzgebreche«)
»Man kann sich kaum vorstellen, dass Traurigkeit auch unter einem blauen Himmel mit weißen Wölkchen funktioniert, in einer Straße voll hoher grüner Bäume mit schöner Pellerinde, wo jede Menge gut gelaunter Leute herumspazieren oder vor Cafés und Restaurants sitzen. Tut sie aber.« (Andreas Steinhöfel: »Rico, Oskar und das Herzgebreche«)
»Das Leben folgt keinem Sinn. Es verläuft völlig planlos. Es will nicht mehr, als dass man es weitergibt.« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)
»Kinder sind Wachs in den Händen der Welt. Offene Bücher mit leeren Seiten, die von uns Erwachsenen beschrieben werden. Was in den ersten Kapiteln steht, kriegst du den Rest deines Lebens nicht mehr aus der Wäsche.« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)
»›Stell dir das Leben vor wie ein großes Haus mit vielen Zimmern. Einige dieser Zimmer sind leer, andere voller Gerümpel. Manche sind groß und voller Licht, und wieder andere sind dunkel, sie verbergen Schrecken und Kummer. Und ab und zu […] öffnet sich die Tür zu einem dieser schrecklichen Zimmer, und du musst hineinsehen, ob du willst oder nicht. […] Dann denkst du daran, dass es dein Leben ist – dein Haus, mit deinen Zimmern. Du hast die Schlüssel. Also schließt du die Tür zu diesem schrecklichen Zimmer einfach zu.‹›Und dann werfe ich den Schlüssel weg!‹›Nein, das darfst du nicht tun, niemals. Denn eines Tages spürst du vielleicht, dass nur durch dieses schreckliche Zimmer der Weg in einen größeren, schöneren Teil des Hauses führt. Und dann brauchst du den Schlüssel.‹« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)
»Wir glauben an einen Sinn, weil wir den Gedanken nicht ertragen können, dass alles dem blinden Zufall unterliegt. Wir glauben an Zeichen, aber glauben Sie mir, es gibt keine Zeichen. Beethoven schuf einige seiner größten Kompositionen, nachdem er ertaubt war: Bedeutende Dinge vollziehen sich im Stillen. Katastrophen ereignen sich, ohne dass sich zuvor der Himmel verdunkelt. Kinder, aus denen einst historische Persönlichkeiten werden, die der Welt ihren Stempel aufdrücken, werden nicht bei Blitz und Donner geboren. Bahnbrechende Entdeckungen werden gemacht, und an keinem Ort der Welt blüht im selben Moment eine besonders schöne Blume auf. Es gibt keine Zeichen, meine Damen und Herren. Es gibt bestenfalls Zufälle. Alles andere ist Aberglaube.« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)
»Manchmal fühlt Traurigkeit sich so an wie schwere graue Tropfen, die einem direkt ins Herz oder auf die Seele regnen.« (Andreas Steinhöfel: »Rico, Oskar und das Herzgebreche«)
»Wenn man jung ist, weiß man es vielleicht nicht besser. Und wenn man alt ist, kann man es nicht mehr ändern.« (Andreas Steinhöfel: »Rico, Oskar und der Diebstahlstein«)
»Liebe schlägt dir tiefe Wunden, aber auf eine ihr eigene Art heilt sie auch deine Narben, vorausgesetzt, du vertraust ihr und gibst ihr die Zeit dazu.« (Andreas Steinhöfel: »Die Mitte der Welt«)