Rezension: Salz für die See (Ruta Sepetys)
Ruta Sepetys schreibt Romane gegen das Vergessen. Ob mich »Salz für die See« wieder genauso emotional berührt hat wie schon »Und in mir der unbesiegbare Sommer«?
Ruta Sepetys schreibt Romane gegen das Vergessen. Ob mich »Salz für die See« wieder genauso emotional berührt hat wie schon »Und in mir der unbesiegbare Sommer«?
Es gibt nicht viele Autoren, von denen ich jeden neu erschienenen Roman kaufe, ohne vorher einen Blick auf den Klappentext zu werfen. Marie-Sabine Roger ist eine davon.
Sein sechsunddreißigster Geburtstag ist für Mortimer kein Grund zum Feiern. Schließlich sind alle seine Vorfahren an ihrem sechsunddreißigsten Geburtstag um elf Uhr mittags verstorben.
Wie es sich anfühlt, wenn Eltern ihrem Kind die Flügel stutzen, statt es beim Flüggewerden zu unterstützen, zeigt Rusalka Reh in »back to blue«.
Oliver Bantle Wolfs letzter Tag Tigerbaum Verlag, 1. Auflage 2014 Hardcover 116 Seiten ISBN: 978-3-98151-728-6 Ich danke dem Verlag für die Zusendung des Leseexemplars. Es gibt Bücher, die spannende Geschichten erzählen, die uns über 300 Seiten lang fesseln, berühren und begeistern, die uns in ihre Welten entführen und nicht mehr loslassen wollen, bis wir atemlos die letzte Seite umgeblättert und das letzte Wort gelesen haben. Und dann gibt es jene Bücher, die uns mit sprachlichen Bildern für sich einnehmen statt mit actionreicher Handlung, die uns zu Gedankenreisen einladen, zum Philosophieren und Träumen anregen und uns etwas über das Leben verraten. Ein solches Buch ist »Wolfs letzter Tag« von Oliver Bantle. »Wem das Leben eine Aufgabe stellt, dem schenkt es auch die Kraft, die er dafür benötigt.« Der Autor macht einen Wolf zum Protagonisten des 116 Seiten dünnen Büchleins. Wolf – so auch sein Name – spürt, dass sein letzter Tag gekommen ist. Er verabschiedet sich von seinem Rudel, das er einst als Alphatier führte, um nun ins Moor hinauszuziehen und dort die letzte Ruhe zu …
Christine Vogeley Die Liebe zu so ziemlich allem Droemer Knaur Hardcover 1. Auflage, 2014 464 Seiten ISBN 978-3-426-65347-0 Ich danke dem Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars. »Die Liebe zu so ziemlich allem« von Christine Vogeley ist eines der Bücher, die mir normalerweise wohl nie in die Hände gefallen wären, hätte nicht der Zufall seine Finger im Spiel gehabt. In der Buchhandlung hätten mich wahrscheinlich weder das Cover noch der Klappentext besonders angesprochen und ein Museum klang nun auch nicht gerade nach dem spannendsten Setting. Vor Kurzem erhielt ich dann aber eine E-Mail, in der mir das Buch zur Rezension angeboten wurde, und diese Mail enthielt nicht nur den Klappentext und das Buchcover, sondern auch den kleinen Leo und die Aufforderung ›Retet die Waale‹ auf seinem Schulranzen. Da war es um mich geschehen, denn ich witterte eine Geschichte mit liebenswerten Figuren, über die ich mehr wissen wollte. Und obwohl »Die Liebe zu so ziemlich allem« nicht ganz in mein übliches Leseschema fällt, hat es mich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht – interessante und liebenswerte Figuren …
Der 21. September ist Welt-Alzheimertag. Passend dazu gibt es heute nach langer Zeit mal wieder eine Rezension von mir: Uticha Marmon Als Opapi das Denken vergaß Magellan Verlag Hardcover 1. Auflage, 2014 160 Seiten ISBN 978-3-7348-4004-3 Demenz. Wie mag es wohl sein, sich selbst zu vergessen? Wie soll man mit einem Angehörigen umgehen, der an Demenz erkrankt ist? Und vor allem: Wie soll man so etwas einem Kind erklären? Uticha Marmon gelingt das in »Als Opapi das Denken vergaß« auf eine bewegende, ganz eigene Art. »Demenz macht, dass man irgendwann vergisst, wie es geht, ein Erwachsener zu sein.« Als Mias Urgroßvater in die Wohnung neben Mias Familie einzieht, freut sich Mia ganz besonders. Jetzt hat sie ihren Opapi ganz in ihrer Nähe! Aber schnell muss Mia feststellen, dass etwas anders ist, denn ihr Urgroßvater hat Demenz. Was das genau ist, weiß Mia noch nicht, aber sie spürt, dass Opapi jetzt mehr Hilfe braucht als früher. Besonders an den schlechten Tagen, wenn in seinem Kopf das Licht ausgeht, sodass er die Orientierung verliert, und der böse …
Ein Gastbeitrag von PhanThomas. Horst Evers Der König von Berlin Rowohlt, 2014 Taschenbuch Seiten: 384 ISBN: 978-3-499-25952-4 Manchmal kommt man ja vom Hölzchen aufs Stöckchen, wie das eben so ist im Leben. So ging es mir letztens auch mal mit Büchern. Ich hatte Urlaub und wollte was Beschwingtes lesen. Machte ich dann auch, und kaum hatte ich ein Buch durch, empfahl mein E-Reader mir was Ähnliches, das ich uuunbedingt lesen müsse, und weil ich ja Konsumopfer bin, machte ich das natürlich. So landete ich schließlich bei Horst Evers, dessen Geschichtensammlung »Für Eile fehlt mir die Zeit« sich so erfrischend las, dass ich mich endlich an »Der König von Berlin« wagte, den ersten Krimi aus Evers’ Feder. So viel gleich vorweg: zum Glück! Der frischgebackene Hauptinspektor Lanner hat es als Landei aus Cloppenburg nicht leicht im Berliner Polizeialltag. Kollegen verhohnepiepeln ihn aufgrund seiner ländlichen Herkunft, wo’s eben geht, und selbst Passanten schicken den offenbar Zugezogenen bei Wegfragen gerne mal ans Ende der Welt, statt direkt ans Ziel – wie man das in Berlin eben so macht. …
Ein Gastbeitrag von PhanThomas. Christian Eisert Kim & Struppi – Ferien in Nordkorea Ullstein, 2014 E-Book 320 Seiten ISBN: 978-3-8437-0702-2 Es gibt so Dinge, die man im Leben mal gemacht haben sollte, bevor eines Tages der Deckel auf die Holzkiste kommt: Aronal und Elmex verwechseln beispielsweise, eine Vollkaskoversicherung abschließen und dann blind rückwärts einparken, oder in der laufenden Hotelzimmerdusche kalte Cola trinken (Check!). Wer seine Liste bereits durch hat, oder für wen all das kalter Kaffee ist, der könnte mal so was Verrücktes machen wie Ferien in Nordkorea. Der TV-Autor und Satiriker Christian Eisert hat sich diesen kleinen Traum erfüllt und seine Erlebnisse in einem bunten Büchlein mit dem lockerflockigen Namen »Kim & Struppi — Ferien in Nordkorea« niedergeschrieben. Alles fängt 1988 in Ostberlin an. Als an Eiserts Schule eine nordkoreanische Delegation zu Besuch kommt, hört er von einer großen regenbogenfarbenen Wasserrutsche, die der »Große Führer« Kim Il-sung für die Landeskinder errichtet haben soll. Der Gedanke an die Wasserrutsche bleibt hängen, und 25 Jahre später ist es so weit: Zusammen mit seiner Bekannten, der Journalistin …
Barbara Rose Welche Farbe hat die Angst? Boje 1. Auflage, 2014 Hardcover Seiten: 270 ISBN: 978-3-414-82409-7 Ich danke dem Verlag für die Zusendung des Leseexemplars. Die fünfzehnjährige Katta ist überglücklich: Sie hat einen Sommermalkurs bei dem bekannten Künstler Josef Wild gewonnen und wird ihre Ferien endlich einmal ohne ihre Eltern und fernab des italienischen Urlaubsdomizils verbringen. Aber schon an ihrem ersten Tag in Goldbach stellt ihr Lehrer fest, dass Kattas Bilder auf fast unheimliche Weise dem Stil von Miriam ähneln, einer ehemaligen Schülerin, die vor Jahren Selbstmord beging. Auch Katta fühlt sich mit dem fremden Mädchen verbunden. Sie taucht in ihre Vergangenheit ein – und findet dabei erschreckende Dinge heraus. Doch irgendjemand scheint ein großes Interesse daran zu haben, dass die Geheimnisse von damals dort bleiben, wo sie sind. »Welche Farbe hat die Angst?« ist ein Buch, das mich zwiegespalten zurücklässt. Die Geschichte an sich ist interessant aufgebaut und lässt den Leser miträtseln. Das Thema Eifersucht spielt eine große Rolle, nicht nur, als sich zwischen Katta und Alex, der die Ferien bei Verwandten in Goldbach …