Vor einiger Zeit kam der Gedanke auf, wie wir den geflügelten Besuchern unseres Gärtchens etwas Gutes tun könnten. Eine Trink- und Badestelle musste her. Aber natürlich gefiel mir mal wieder nichts Fertiges von der Stange. Zeit für ein kleines Garten-DIY-Projekt!
Bevor unsere Reihenhaussiedlung gebaut wurde, war die Fläche, auf der sie steht, eine verwilderte grüne Wiese. Ich kannte sie nur mit Bauzaun drumherum, aber ich bin mir sicher, dass hier der eine oder andere Fuchs, Igel, Vogel und Käfer sein zu Hause hatte. Aus diesem Grund versuche ich, bei der Gartengestaltung auch ein wenig an die heimische Tierwelt zurückzugeben – auch wenn das im (im wahrsten Sinne des Wortes) überschaubaren Reihenhausgarten nicht ganz einfach ist.
Wanted: Ein Swimmingpool für fliegende Gartenbesucher
Nachdem es in den letzten Sommern im Garten eher ruhig zuging, tummeln sich dieses Jahr recht viele Vögel bei uns. Vor allem ganze Spatzenschwärme samt Nachwuchs schauen inzwischen täglich vorbei, aber auch Hausrotschwänze, Stare, Bachstelzen und ein Distelfinkenpaar sind häufig zu Gast. Unser Futterhaus wird vor allem von den Spatzen bevölkert, die sich im Gegenzug mit der Dezimierung der Blattläuse erkenntlich zeigen. Futter gibt es also in reicher Auswahl. Wasser ist hier dagegen eher Mangelware. Deshalb sollte eine Badestelle zum Erfrischen und Durstlöschen her.
Vor zwei Jahren hatte ich schon mal ein Vogelbad aus Terrakotta-Blumentöpfen gebaut. Im Winter steht darauf das Futterhaus und im Sommer diente es bisher als Wasserstelle. Dieses Jahr wollten die Spatzen das Futterhaus aber nicht hergeben, deshalb musste eine neue Badestelle her. Und da der Bau des ersten „Badeturms“ nicht allzu schwierig gewesen war und sich das Bauwerk bis heute bewährt hat, musste ich die Idee nur hier und da etwas weiterentwickeln.
Material
Gebraucht habe ich für das Vogelbad nicht viel und die meisten Sachen hatte ich bereits zu Hause:

- 3 Terrakotta-Blumentöpfe
- 1 Terrakotta-Blumenschale
- 3 Terrakotta-Untersetzer
- Kleber
- weiße Farbe + Pinsel
- Juteseil
Gut geklebt ist halb gewonnen
Zusammengebaut war das Türmchen dann in weniger als einer Stunde. Ich hatte mir vor der Materialsuche schon eine kleine Skizze gemacht und musste die einzelnen Teile nur einmal aufstellen, um sicher zu sein, dass das Ganze auch in natura aussieht wie gewollt und die Größe stimmt. Schließlich sollte der Turm weder zu niedrig sein, sodass die badenden Vögel als Futter für die Nachbarskatze enden, noch wollte ich ein zu massives Monster im Gartenbeet haben.
Das Resultat konnte sich durchaus schon sehen lassen:

Nun ging es ans Kleben. Einer der Untersetzer dient als Standfuß, damit der Turm etwas mehr Standfläche hat und nicht zu sehr in die Erde einsinkt. Darüber kommen zwei Blumentöpfe, der erste mit der Öffnung nach unten, der zweite mit der Öffnung nach oben. In die Öffnung habe ich die Blumenschale gesetzt. Diese war beim ersten Modell noch nicht dabei und der zweite Turm sollte nicht exakt gleich aussehen. In die Schale kam dann der dritte Topf, wieder mit der Öffnung nach unten. Diesen Topf hatte ich etwas kleiner gewählt als die ersten beiden, damit der Turm nicht zu hoch wird.
Den Abschluss bilden die beiden übrigen Untersetzer, wobei nur der untere mit dem Turm verklebt ist. Der obere dient als herausnehmbare Schale, in die das Wasser gefüllt wird. Dieses „Feature“ hatte der erste Turm seinerzeit nicht und das regelmäßige Reinigen der fest installierten Wasserschale war nicht so einfach. Die herausnehmbare Variante ist da deutlich leichter zu pflegen!
Da ich beim Kleben ein furchtbares Kleckerkind bin, komme ich nicht ohne Deko aus. Schon den ersten Turm hatte ich an den Klebestellen mit Juteseil und weißer Farbe verschönert, um Flecken zu überdecken und das Bauwerk etwas interessanter aussehen zu lassen. Da das auch nach zwei Sommern und Wintern noch ganz gut aussieht, habe ich den neuen Badeturm ebenfalls mit diesen Materialien aufgehübscht. Den Standfuß, die Blumenschale und den oberen, geklebten Untersetzer habe ich weiß gepinselt, das Juteseil kam an den Übergängen zwischen den unteren Töpfen und vom mittleren Topf zur Blumenschale zum Einsatz.
Ab ins Beet!
Nun musste das Ganze nur noch trocknen, ins Gartenbeet wandern und die Blumenschale bepflanzt werden. Fertig war das Vogelbad aus Blumentöpfen!

Die Badeschale ist nicht besonders tief, sodass selbst kleine Vögel nicht darin ertrinken können. Außerdem ist der Untersetzer nicht glasiert und damit recht rau, sodass die Tiere nicht abrutschen. Für den Fall, dass Insekten im Wasser landen, habe ich allerdings einen größeren Stein ins Wasser gelegt, der als Ausstiegshilfe dient. Der Turm selbst ist massiv und schwer genug, um sicher zu stehen und auch unseren zum Teil recht heftigen Herbststürmen zu trotzen.
Inzwischen konnten wir schon einige Spatzen und auch Feldwespen beim Trinken beobachten. Außerdem kommt ein übermütiger Hausrotschwanz öfter im Sonnenuntergang zum Baden vorbei und planscht und spritzt ausgelassen herum, bevor er sich zum Trocknen auf den Gartenzaun setzt. Leider ist uns davon noch kein Foto gelungen, aber allein für die Beobachtung des kleinen Kerls hat sich das Basteln schon gelohnt. 🙂
Guten Morgen Jasmin!
Das sieht super aus! Ich habs direkt abgespeichert und meinem Mann vorgeschlagen, dass wir das in irgendeiner Form auch noch für unseren Garten realisieren.
Insbesondere die Variante mit der bepflanzten Schale finde ich richtig toll!
Hallo Tine!
Das freut mich riesig! Wenn ihr so was auch für euren Garten baut, würde ich mich über Fotos freuen. 😉
Die Pflanzschale hat übrigens einen Nachteil: Es passt nicht viel Erde rein. Nach den ersten heißen Tagen sahen die Pflanzen, die in Richtung Sonne eingepflanzt sind, sehr schnell sehr mitgenommen aus. Beim nächsten Mal pflanze ich wahrscheinlich eher Sukkulenten rein statt hängende Blumen. Rundherum wächst ja auch so genug Grün – die Sonnenbraut, die auf dem Foto dahinter steht, ist inzwischen höher als die Vogeltränke … 😀
Ah, super! Danke für den Tipp mit den Sukkulenten!
Mein Mann bringt uns aktuell eine Regenrinne an unsere Gartenhütte an und fragte schon, was wohl dann das nächste Projekt ist. 😉
Ich bin auch immer gespannt, was wohl das nächste Projekt bei euch wird. 😉 Eine Regenrinne haben hier nur wenige an ihre Gartenhütten gebaut. Wir bekommen hier aber auch echt wenig Regen ab. Unser nächstes Projekt wird deshalb wohl ein automatisches Bewässerungssystem.
[…] Jahr bei der Blattlausbeseitigung, ein Rotschwänzchen kommt regelmäßig bei Sonnenuntergang zum Baden im selbstgebauten Vogelpool und aktuell lassen sich sämtliche Vögel der Umgebung die Früchte unseres Obstbaums schmecken. […]