Eieiei, hier herrscht ja schon wieder ganz schön lange Schweigen im Walde. Immer, wenn ich beruflich ein größeres Textprojekt abliefern muss, kommt in der Freizeit das Texten für den Blog zu kurz. Aber eine Pause ist ja auch ganz gut, um hin und wieder neue Motivation und Ideen zu tanken – und um in der Zwischenzeit das heimische Homeoffice mit allerhand Grün einzudecken, das sich auch als Fotoaccessoire ganz gut macht. 😉
Das Lesen und vor allem das Bücherkaufen sind in den letzten zwei Monaten aber auch nicht auf der Strecke geblieben. Deshalb möchte ich euch heute als kleinen Wiedereinstieg erst mal zeigen, welcher Lesestoff mich durch die letzten Wochen begleitet hat – die gekauften Bücher sind nämlich inzwischen auch schon wieder fast alle weggelesen.
Hier sind sie also, meine (nicht mehr ganz so) neuen Bücher im Regal:
Warum habe ich eigentlich bestellt?
Den Anfang macht der Hauptgrund für den Bücherkauf: »Der alte König in seinem Exil« von Arno Geiger. Ich hatte das Buch schon lange auf meiner Wunschliste, da mich das Thema Demenz und Alzheimer generell interessiert. Trotzdem geriet es auf der Wunschliste immer wieder in den Hintergrund. Bis Julia von Literameer ihre (sehr lesenswerte!) Rezension dazu veröffentlichte und mich damit an das Buch erinnerte. Weil ich das Hardcover und nicht das Taschenbuch haben wollte, bestellte ich es spontan gebraucht bei Rebuy – und da sich ein Paket für ein einziges Buch ja kaum lohnt, kamen noch einige andere Bücher dazu. 😉
Eins davon war »Als die Steine noch Vögel waren« von Marjaleena Lembcke. Das dünne Taschenbüchlein stand ebenfalls schon lange auf meiner Wunschliste und war mir irgendwann einmal durch seinen interessanten Titel aufgefallen. Die in Finnland aufgewachsene Autorin erzählt darin von ihrem besonderen Bruder Pekka, der nach einem schweren Start ins Leben viel Wärme und Liebe in die ohnehin schon große Familie bringt. Eine herzerwärmende Geschichte, auch wenn sie nicht direkt eine zusammenhängende Handlung, sondern eher Episodencharakter hat.
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Zwei Königskinder
Als nächstes unternahm ich einen Ausflug zu den Königskindern und holte zwei lange gewünschte Bücher aus dem ersten Verlagsprogramm nach. »Wörter auf Papier« von Vince Vawter stand spätestens seit der Rezension von Tine auf Lesemomente auf meiner Wunschliste.
Und weil die Königskinder mich bisher mit nahezu jedem Buch begeistern konnten, durften die »Zwillingssterne« von Cristina Moracho gleich mit ins Paket wandern. Das schwarz-goldene Cover ist trotz ein paar Macken am Schutzumschlag des gebrauchten Buches immer noch ein wunderschöner Blickfang!
Stöbern bei Carlsen
Ebenfalls seit Ewigkeiten auf der Wunschliste dümpelte »Auf der anderen Seite des Meeres« von Siobhan Dowd herum. Seit »Der Junge, der sich in Luft auflöste« und »Ein reiner Schrei« wollte ich auch die anderen Bücher der Autorin lesen und dieses fehlte noch in meiner Sammlung. Trotzdem ist es das einzige Buch aus der Bestellung, das ich noch nicht gelesen habe. Vielleicht hebe ich mir unbewusst das Beste für den Schluss auf?
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Ebenfalls durch einen Beitrag von Tine aufmerksam geworden bin ich auf »Abends um 10« von Kate de Goldi. Ich habe ja eine Vorliebe für etwas andere Protagonisten und Frankie erfüllt dieses Kriterium voll und ganz: Alles in seiner Welt ist geplant, alles muss immer gleich ablaufen. Bis Sydney in seine Klasse kommt. Und Fragen stellt. Und damit Frankies Welt und seine Sicht auf die Dinge aus der Bahn wirft.
Aus der Kategorie: »Mehr von diesem Autor!«
Inzwischen habt ihr vermutlich schon gemerkt, dass die Bücher aus der Rebuy-Bestellung alle eins gemeinsam haben: Sie standen seit Ewigkeiten auf meiner Wunschliste. Das gleiche Schicksal hatte auch »Die Ameisenkolonie« von Jenny Valentine. Dabei liebe ich die Bücher der Autorin, seit ich »Kaputte Suppe« und »Wer ist Violet Park?« in die Finger bekam! Auch von diesem Jugendbuch versprach ich mir wieder liebevoll gezeichnete Charaktere und eine berührende Story. Und so viel vorweg: Ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht.
Das letzte Buch im Paket habe ich gerade erst beendet. Es ist »Der Junge mit dem Herz aus Holz« von John Boyne. Ich muss gestehen, dass ich »Der Junge im gestreiften Pyjama« bislang nur als Film kenne und mein erstes Buch von John Boyne »So fern wie nah« war. Aber auch dieser Roman reichte vollkommen aus, um die anderen Bücher des Autors auf meine Wunschliste wandern zu lassen. »Der Junge mit dem Herz aus Holz« ist allerdings etwas anders als die anderen beiden Bücher. Sehr fantastisch und fantasievoll – für alle, die sich schon mal gefragt haben, wie das Leben von Buch- und Filmfiguren nach dem Happy End weitergeht.
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Ihr seid gefragt:
Das war nur der erste Teil meiner Neuzugänge, aber damit soll es für heute erst mal genug sein. Da die Bücher alle schon etwas älter sind: Habt ihr einige davon schon gelesen und konnten sie euch berühren, fesseln, überzeugen? Und kauft ihr auch hin und wieder ältere Bücher oder greift ihr lieber zu den Neuerscheinungen? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!
Móra na maidine duit, Moena.
Das Ei im Walde wird sich dann eben mit der Forstbeobachtung beschäftigt haben, denke ich. Als Ei ist man eben nach allen Seiten rund…
Offensichtlich hegst Du ein Faible für Farne.
Stimmt – Verlage, die sich um das Schöne im & am Buch verdient machen, sollten immer wieder Erwähnung & Unterstützung finden (*). Selbst wenn es “nur” um gebrauchte Bücher geht. Für mich hat zudem der Eindruck des gelesen Seins den Nymbus von Patina.
Über Siobhan Dowd & Ihr großes Thema “Leben” habe wir uns ja bereits einige Male ausgetauscht. Anmerkenswert nicht minder ist ein Roman, dessen Idee die Autorin nicht mehr selbst angehen konnte: “A Monster Calls” – von Patrick Ness dann posthum geschrieben. Meine Empfehlung auch für die Verfilmung.
Über einen Finger gepeilt werde ich wohl 1/4 meiner SF-Taschenbücher auf diversen Cons ersteigert haben; mich schrecken also selbst gebrauchte Tbs nicht wirklich…so sie nicht zer-lesen sind, oder als Unterlage für den letzten Brotaufstrich diensten. Yikes! ?
Gelungene Fotos!
bonté
(*)der AvivA-Verlag, als meine Empfehlung
Hallo RoM!
Faible würde ich das nicht nennen. Es hat sich bei der Suche nach Grün fürs Heimbüro so ergeben, dass zwei Farne dabei waren, von denen einer allerdings mit dem Klima wohl so seine Probleme hatte. Der zweite gedeiht dagegen prächtig, wie man sieht. In meinem Büro herrscht natürliche Auslese …
»A monster calls« bzw. die deutsche Ausgabe »Sieben Minuten nach Mitternacht« steht natürlich in meinem Regal, hat mich aber tatsächlich eher zu Patrick Ness geführt. Den Film dazu durfte ich mir schon im Dezember zur Pressevorführung in Berlin anschauen – eine wirklich gelungene Umsetzung. Man merkt, dass der Autor da am Drehbuch mitgewirkt hat.
Taschenbücher kaufe ich allgemein nicht so gern, egal ob neu oder gebraucht. Ich habe einfach lieber Hardcover in der Hand und im Regal – wo wir gerade bei Faibles waren. 😉 So eine Vorliebe geht in der Buchhandlung aber auch immer schnell ins Geld, deshalb gibt es ab und zu auch mal gebrauchten Lesestoff. Der Auslöser für solche Bestellungen ist dann meistens wie hier ein Buch, das es in der Hardcover-Ausgabe nicht mehr neu zu kaufen gibt. Wenn man online bestellt, kann man natürlich nur hoffen, dass die Bücher nicht Überreste der letzten Brotzeit zwischen den Seiten mitbringen. Irgs! Hast du so was wirklich schon mal erlebt?
…yep, der Asplenium nidus ist die dankbare Abteilung Farn, während der üblichere Nephrolepis bei Magenverstimmung gern mit Blattweitwurf reagiert.
Ich vermute gestärkt, dass Du damit Dezembers zuletzt im Kino warst… ?
Taschenbücher waren selbst in den florierenden Achtzigern das Hauptmedium für SF-Romane & Anthologien, von daher die Konzentration. Wobei es auch hier ausgesprochen schön gemachte Ausgaben gab, was Papierqualität, Cover-Art, Innen-Ilustrationen oder sekundare Anhänge betrifft.
Ganz so Übles landete ja nicht auf dem Versteigerungstisch, aber die Flecken koffeinhältiger Getränke konnten es dann doch sein. Vorabdurchsicht war also auch deswegen angebracht.
bonté
Genau so war es: Der Asplenium nidus brauchte inzwischen schon einen größeren Topf, der Nephrolepis hat inzwischen seine Ruhestätte in der Biotonne gefunden. Er warf seine Blätter zwar nicht ab, ließ sie aber trotz ausreichend Gießwasser braun werden, bis nur noch Gerippe übrig waren. Neu austreiben wollte er leider auch nicht mehr, deshalb habe ich ihn irgendwann für tot erklärt. Ersetzt wurde er inzwischen durch eine andere Pflanze, deren Namen ich allerdings nicht kenne. Dieses Schicksal teilen noch zwei andere, vielleicht schaffen sie es auf die nächsten Buchfotos. 😉 Daneben wachsen hier noch eine Wüstenrose (nachdem sie zweimal alle Blätter von sich warf – sie möchte ausschließlich mit der Sprühflasche besprüht werden, das dafür aber bitte täglich), eine Peperomia, eine Aloe vera (die mehr Erde braucht, sie kippt mir gern entgegen) und drei “Elefantenfüße” (Nolina recurvata), die noch so klein sind, dass sie sich einen Topf teilen dürfen. Nebenher gibt es noch diverse Gläschen mit Sukkulenten und Tillandsien.
Mit deiner Vermutung bezüglich des Kinobesuchs liegst du übrigens richtig. Das war kurz vor dem Umzug und hier am Stadtrand sind Kinos eher Mangelware. Da liegt es nicht allzu nahe (im wahrsten Sinne des Wortes), ins Kino zu gehen. Kinobesuche sind für mich auch eher etwas für den Winter – im Sommer locken die umliegenden Wiesen und Wege.
Schöne Taschenbücher gibt es sicher auch heute noch, das will ich den TBs gar nicht absprechen. Ich finde Hardcover nur einfach “griffiger” und außerdem achte ich nicht gerne peinlich genau darauf, den Buchrücken mit Samthandschuhen anzufassen, wenn ich in eine Buchwelt vertieft bin. Taschenbücher, die mich richtig gefesselt und nachts lange wachgehalten haben, erkennt man im Regal hinterher an den Leserillen …
…hartes Gießwasser, Staunässe oder Zugluft – der klassische Zimmerfarn ist bei allem empfindlich. Aber selbst im gesunden Zustand schmutzen die Teile gern, weswegen ich die lieber im Garten sehe.
Bei der Wüstenrose bist Du quasi der feuchte Nebel, der jeden Morgen vom Meer her aufzieht.
Für die kopflastige Aloe empfiehlt sich ein ein gewichtiger Übertopft, um den Schwerepunkt nach unten zu verlagern.
bonté
Vermutlich hatte mein Farn alle drei davon. Das harte Gießwasser auf jeden Fall, wenn der Regen nicht gerade das Wasserfass im Garten gefüllt hat, müssen sämtliche Pflanzen mit den Kalkblöcken aus der Leitung leben. Den Kalktod ist neulich wohl auch eine Chilipflanze gestorben, während die andere kein Problem damit zu haben scheint. Pflanzen sind zuweilen ganz schön pingelig. Bei mir überleben meist nur die genügsamen und pragmatischen Gesellen.
Der Übertopf der Aloe vera ist schon recht schwer, aber scheinbar nicht tief genug? Ich werde es erst mal mit Erde nachfüllen versuchen, damit sie sich nicht mehr an der Wand abstützen muss.
Ich kaufe auch gerne mal ältere Bücher. 🙂 Es muss ja nicht immer ein gehypter Beststeller-Neuling sein. 😀 Ganz im Gegenteil: wer älteren Jahrgängen keine Chance gibt, verpasst doch ganz schön viel, würde ich meinen! :))
“Der alte König in seinem Exil” steht auch bei mir schon seit Urzeiten auf der Wunschliste! *hach* Da bin ich schon sehr gespannt auf deine Rezension und werde mit die von Julia jetzt gleich zu Gemüte führen. Viel Spaß auch mit den Königskindern und Boyne – da warten ja wahre Schätze auf dich!
Sonnige Grüße aus Salzburg,
Nana 🙂
Ich bin meistens ehrlich gesagt gar kein Fan von gehypten Büchern. Überhaupt mache ich um die ganz großen Bestseller meist einen Bogen (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel), weil mir die Story selten gefällt. Und du hast vollkommen recht: Es wird immer mehr “ältere Jahrgänge” als aktuelle Neuerscheinungen geben – also auch ganz schön viel zu verpassen. Auf der anderen Seite sind die Bestseller von heute die älteren Bücher von morgen und die älteren Bücher von heute zum Teil sicher die Bestseller von gestern. Hmmm … 😀
Die Rezension zu “Der alte König in seinem Exil” folgt. Bei den anderen Büchern vermutlich eher nicht (gelesen hab ich sie bis auf eins schon alle), aber lesenswert waren sie trotzdem. Beim Boyne wusste ich nicht so ganz, ob ich die Auflösung jetzt genial oder doof finden sollte, aber in jedem Fall war die Idee mal was anderes. Und die Königskinder waren natürlich wieder herzerwärmend, aber da habe ich auch nichts anderes erwartet. Obwohl es nicht die besten Königskinder waren, wie ich fand, aber da haben sie ja auch starke Konkurrenz. Kennst du die beiden schon? 🙂
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