Gemäß meiner Neujahrsvorsätze ist es heute an der Zeit, eine schon länger gehegte Idee für neue Beiträge umzusetzen. Sie läuft unter dem unglaublich kreativen Arbeitstitel »3 Bücher« und wird euch – Überraschung – jeweils drei Bücher vorstellen, die irgendetwas miteinander verbindet. Den Anfang macht dafür ein mehr oder weniger einfaches Thema: mein SuB.
Aktuell füllt mein ›Stapel‹ ungelesener Bücher zwei Regalfächer neben meinem Bett:
Eine recht bunte Sammlung aus sechzehn verschiedenen Büchern. Da ich meinen SuB gerne etwas kleiner mag, um gekaufte Bücher möglichst schnell auch lesen zu können und außerdem kein schlechtes Gewissen beim Buchkauf haben zu müssen, gebe ich mir gerade alle Mühe, den Stapel schrumpfen zu lassen. Mein Ziel: In ein Regalfach soll er passen – und zwar ganz bequem, ohne Schieben und Quetschen. Dazu müssen aber noch ein paar Bücher weg. Und als ich neulich so durchschaute, was denn eigentlich noch alles ungelesen im Regal schlummert, fand ich drei Bücher, die ich ziemlich lange übersehen habe, aber jetzt unbedingt möglichst bald lesen will:
»Sehr geehrter Herr M.« (Herman Koch)
Ein Autor, der seinen größten Erfolg längst hinter sich hat, bekommt bedrohliche Post von einem Leser. Und sein mysteriöser Nachbar scheint sich neuerdings auch brennend für ihn zu interessieren. Und das alles wegen des Thrillers, den er vor Jahren schrieb und der auf einem wahren Fall beruhte. Außerdem soll es in »Sehr geehrter Herr M.« noch um eine ungewöhnliche Jugendliebe, Schule und die Kulturszene Amsterdams gehen. Mit ›Spannend wie ein Thriller‹ wird das Buch beworben.
Und warum kaufe ich, die so ungern Krimis und Thriller liest, ein Buch, das ›spannend wie ein Thriller‹ sein soll? – Wegen des Autorennamens auf dem Cover. Herman Koch hatte mich seinerzeit mit »Angerichtet« (Rezension) sehr begeistert, aber trotzdem wanderte bislang kein anderes Buch von ihm in mein Regal. Bis ich letztes Jahr dann dieses zufällig beim Buchhandlungsbummel entdeckte und ansprechend genug fand, um es zu kaufen. Seitdem versauert es allerdings auf dem SuB, was – ich gebe es zu – vorwiegend an seinem unscheinbaren Äußeren liegt. Zwischen den ganzen bunten Jugendbüchern, die förmlich ›Lies mich!‹ schreien, fällt es einfach zu wenig auf. Grund genug, um es ganz oben auf diese Liste zu setzen.
»Das zweite Leben des Cassiel Roadnight« (Jenny Valentine)
Ein obdachloser Junge nimmt die Identität eines Vermissten an, der ihm zufällig ähnlich sieht. Weder Familie noch Freunde merken den Betrug. Aber jede Familie hat ein Geheimnis – welches das wohl ist?
Dieses Buch liegt, zusammen mit zwei anderen, am längsten auf meinem SuB. Der Grund dafür ist einfach erklärt: Das arme Buch wurde nicht gekauft, weil ich gerade unglaubliche Lust darauf hatte, es auch zu lesen, sondern weil ich bei einer Onlinebestellung Versandkosten sparen wollte. So stöberte ich bei Rebuy nach Büchern, die ohnehin auf meiner Wunschliste standen und dort war »Das zweite Leben des Cassiel Roadknight« wiederum gelandet, weil ich »Wer ist Violet Park?« und »Kaputte Suppe« (hier ein Buchzitat daraus) von Jenny Valentine super fand. Die Bestellung kam im Oktober 2014 bei mir an – Cassiel Roadknight wartet immer noch darauf, dass ich sein zweites Leben lese und hinter das Geheimnis seiner Familie komme.
»Nach mir das Leben« (Kristian Gidlund)
Ich liebe die Musik der schwedischen Band Sugarplum Fairy. Entsprechend traurig machte es mich, dass Schlagzeuger Kristian Gidlund 2013 mit nicht einmal 30 Jahren an Krebs starb. Seinen Lebens- und Leidensweg hatte er aufgeschrieben, das daraus entstandene Buch erschien 2014 auf deutsch. Als ich zufällig darüber stolperte, musste ich es einfach haben.
Das war vor einem Jahr. Und obwohl es mich von Anfang an sehr interessierte und das eine oder andere Mal nach mir rief, wenn ich eine neue Lektüre beginnen wollte, nahm ich es doch nie zum Lesen aus dem Regal. Immer stand mir der Sinn nach etwas Leichterem, etwas Unterhaltsamerem, etwas Fiktiverem, etwas, das weiter weg war … kurz: Es gab immer mindestens einen Grund, zu einem anderen Buch zu greifen. Aber dieses Jahr, vorzugsweise sogar recht bald, werden das Buch und ich hoffentlich endlich zueinanderfinden.
Wie sieht es bei euch aus: Kauft ihr auch manchmal Bücher, die ihr unbedingt lesen wollt, und am Ende lagern sie Monate oder gar Jahre auf dem SuB? Welche Bücher wollt ihr als nächstes lesen?
Die Idee zu dieser Postserie finde ich sehr spannend und bin gespannt auf die weiteren Posts.
Ich kann es manchmal auch gar nicht abwarten, bis ich ein Buch endlich in den Händen halte und dann wandert es doch erst mal wieder auf den Sub. Und so wächst er dann fröhlich vor sich hin. Seit etwa einem 3/4 Jahr suche ich mir immer ein paar Bücher raus, die ich als nächstes lesen will. Das klappt ganz gut.
Es freut mich, wenn die Idee Zuspruch findet, auch wenn sie sicher nicht gerade neu ist. Angefangen haben meine Gedanken mal bei einer »10 Bücher«-Serie, daraus wurden irgendwann 5, dann 3. Damit bleibt mehr Spielraum für neue Themen, denn drei Bücher sollten sich immer finden lassen. 😉
Solche »Leselisten« habe ich auch mal versucht. Hat bei mir aber wirklich nie funktioniert. Ich bin dann doch eher der Spontanleser, der nach dem Buch greift, auf das er gerade Lust hat. Deshalb habe ich auf dem SuB auch gerne etwas Abwechslung parat – falls ich nach einem Buch mal keine Lust mehr auf das gerade gelesene Genre oder Thema habe. 😉
Ave,
ich kann jetzt ganz stolz berichten, dass ich meine älteste SuB-Leiche, die gleichzeitig auch erst zur Entstehung meines SuBs beigetragen hat, gestern zu Ende gelesen habe – nach 3 oder 4 Jahren?
Generell arbeite ich gerade daran, meinen SuB komplett abzubauen. Ich habe mir als Ziel gesetzt, eines Tages nur zwei Bücher auf Vorrat hier herumliegen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen,
Seitenfetzer
Ui, hat es sich denn auch gelohnt, das Buch endlich zu "entstauben"?
Ein SuB von zwei Büchern wäre mir dann doch etwas klein, auch wenn ich selbst ebenfalls einstellige Zahlen bevorzuge. Aber fünf Bücher dürfen es schon sein, denn ich entscheide immer spontan, was ich als nächstes lesen möchte, und da habe ich ganz gern eine kleine Auswahl parat.
Aber ich bin sehr gespannt, wie es mit deinem SuB-Abbau so läuft. Zahlenmäßig liegen unsere Stapel derzeit ja gleichauf. 🙂
Sali, Moena.
Für mich ist "SuB" eigentlich kein Begriff mit Relevanz, sehe ich doch in ungelesenen Büchern eher den Schatz einer Bibliothek. Nur, daß die Bibliothek eben in Greifnähe & somit ideal ist.
Möglicherweise ist dies mein Leseverhalten auch dadurch verprägt, daß ich Biographien, Geschichtsbücher, Bild- & Kunstbände wie Puzzleteile verlese.
Ich blättere & lese gern.
bonté
Das ist natürlich eine sehr entspannte und entspannende Einstellung. Bis ich seinerzeit in meine winzige Studentenwohnung zog, habe ich ungelesene Bücher auch immer eher als Möglichkeit denn als Pflicht betrachtet. Aber mit wenig Platz steigt der Druck des Grübelns: »Soll ich das Buch wirklich kaufen? Bekomme ich das noch irgendwo unter? Reichen die zwölf ungelesenen nicht noch eine Weile?« Gelesene Bücher wurden bei Platzmangel abgegeben oder den Eltern beim Besuch anvertraut, zur Verwahrung daheim. Aber die Ungelesenen mussten in der Nähe bleiben und durften somit nicht zu viele werden. Das prägt. 😉