Auch im Mai gab es mal wieder ein paar Neuzugänge in meinem Bücherregal:

»Schimmert die Nacht« (Maggie Stiefvater)
Nach einer längeren Zeit der Trennung hat Isabel den Schmerz über die gescheiterte Liebe zu dem unberechenbaren Ex-Rockstar Cole endlich überwunden und konzentriert sich auf ihr neues Leben in L.A. An Cole denkt sie selten. Als er plötzlich vor ihr steht, beginnt ein nerven- und gefühlsaufreibendes Spiel aus unwiderstehlicher Anziehung und abgrundtiefer Abneigung. Cole ist hinreißend und verführerisch wie immer, und Isabel kann seinem Charme nur schwer standhalten. Doch zugleich fürchtet sie, dass seine dunkle Vergangenheit wieder Macht über ihn erlangt. Deshalb hat sie sich geschworen, sich nicht noch einmal in ihn zu verlieben, und kämpft verzweifelt gegen ihre Gefühle an. Cole hingegen tut alles, um Isabel von der Aufrichtigkeit seiner Liebe zu überzeugen. Aber eine Frage bleibt: Weshalb ist er wirklich zurückgekommen?
Nachdem ich die Mercy-Falls-Trilogie von Maggie Stiefvater ganz gern mochte, überrascht es sicherlich niemanden, dass auch das Spin-off dazu bei mir einziehen musste. Ich hoffe, es kann mich mehr überzeugen als das Mini-eShort.

»Mit sozialistischem Grusz« (Dirk Laucke)
Hermann F. Odetski versteht die Welt und seinen Sohn nicht mehr. Was soll aus dem Jungen nur werden? Abitur und ABM! Vater Odetski steigt die Kellertreppe hinab, holt die alte Erika raus, obwohl der Anschlag der ß-Taste abgebrochen ist, und wendet sich per Brief an jemanden, der es wissen muss: Margot Honecker.
Phillip Odetski, dieser Junge, soll seinem Vater ihre Adresse in Chile beschaffen, für was hat er dieses Internet sonst. FÜR WAS? Phillip jedoch denkt gar nicht daran, die Briefe abzuschicken, sondern beginnt, seinem Vater als Frau Honecker zu antworten. Und über den Umweg Margot kommen sich Vater und Sohn Odetski so nah wie noch nie.
Auf dieses Buch bin ich zufällig in der Verlagsvorschau gestoßen. Vater und Sohn, die sich – ohne Wissen des Vaters – über Briefe kennen und verstehen lernen, das klang nach einer interessanten Geschichte. Diesen Monat durfte das Buch dann hier einziehen.

»Das Herz der Puppe« (Rafik Schami)
Nina und Widu – ein Mädchen und eine Puppe – verbindet eine tiefe Freundschaft. Widu stammt vom Flohmarkt und ist die tollste Puppe der Welt. Sie kann sprechen und weiß die schönsten Geschichten, und wenn man sie fest in den Arm nimmt, ist jede Angst wie weggeflogen. Widu ist wie für Nina gemacht, und sie kommt im richtigen Moment: als Nina gerade umgezogen ist und noch keine neuen Freunde gefunden hat. Doch Widu spürt die Sehnsucht, so zu sein wie das Menschenmädchen, dem sie gehört. Dazu fehlt ihr ein Herz, und das ist für Puppen eigentlich nicht vorgesehen. Aber wenn sie es sich sehr, sehr wünscht, gibt es trotzdem einen Weg …
Und zum Schluss das Buch, über das ich mich in diesem Monat am meisten gefreut habe. Die liebe Julia von LIVE. LOVE. READ. hat mir »Das Herz der Puppe« zugeschickt, da es schon eine Weile auf meiner Wunschliste stand. Ich habe Rafik Schami vor Jahren einmal auf einer Lesung kennen lernen dürfen – ein unvergesslicher Abend. Und das Buch ist sogar signiert! Damit bekommt es auf jeden Fall einen Ehrenplatz im Regal.
Habt ihr schon eins der Bücher gelesen? Was steht bei euch gerade ganz oben auf der Wunschliste und wird demnächst in euer Regal einziehen?
Es freut mich sehr, dass das Buch in deinem Regal einen Ehrenplatz bekommt und somit ein schönes neues zu Hause gefunden hat. Viel Spaß beim lesen!
Danke dir. Fürs Viel-Spaß-wünschen und vor allem für das Buch! Ich bin jetzt schon gespannt. 🙂
Bore da, Moena
Erneut bye-bye Mai, schon wieder.
Für die eingeflogenen Bücher-Portraits hast Du Dir ein stimmungsgebendes Ambiente ausgesucht. Paßt, paßt & besonders bei Rafik Shami scheint einem der Nachthimmel auch von hinter des" Paravents" zu leuchten. Klassisch!
Bei dem Roman von Maggie Stiefvater kommt einem glatt eine Analogie zu "Sense and Sensibility" in den Kopf – wenn auch in anderer Gewichtung, als bei Austen.
Nur gut, daß der Sohnemann seinen Vater hinterlichtet, denn von einer Marge H. wäre außer "Mit sozialistischer Rechtfertigung" nix Weiterführendes gekommen – wenn denn überhaupt. Die kommunistische Made lebt ja weiterhin in ihrer gepflegten Scheinwelt als ach so armes Opfer von Verfolgung. Quasi die Leni der DDR.
Den Plot stelle ich mir ein wenig im Sinne von 'Goodbye Lenin' vor…
Wenn sich eine Puppe ihr eigenes Herz wünscht, während Menschen Herzlosigkeit zum Götzen erklären. Oder um eine alter Frage der SF zu beleuchten: Können Androiden die besseren Menschen sein?
bonté
Ja, da sagst du was. Und der Juni ist auch schon wieder eine ganze Woche alt. Keine Ahnung, wohin die Zeit immer so schnell verfliegt …
Das stimmungsgebende Ambiente entstand – ganz unstimmungsvoll – im Zuge unserer Renovierungsarbeiten im Flur. Schon interessant, wie so ein Bildausschnitt harmonisch wirken kann, während im Raum als Gesamtbild betrachtet ziemliches Chaos herrscht. 😉
»Mit sozialistischem Grusz« habe ich vor ein paar Tagen angefangen, muss allerdings sagen, dass es mich nach der Hälfte noch nicht so recht überzeugt. Bisher gab es auch nur zwei Briefe des Vaters. Dafür, dass im Klappentext klingt, als würden die beiden ein angeregtes Zwiegespräch führen, bin ich bisher eher enttäuscht. Aber frau hofft noch auf die zweite Hälfte. Man soll ein Buch ja nicht vor seinem Ende verteufeln, oder wie war das? 😉