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Montagsfrage: Gute Bücher, die mir heute nicht mehr gefallen würden

Die meisten von euch kennen sie bestimmt und haben sie vielleicht heute schon beantwortet: die Montagsfrage. Heute stellt Nina von Libromanie lustigerweise eine Frage, über die ich gerade gestern selbst nachgedacht habe, als ich wegen des aktuellen Bilderchaos meine ältesten Buchrezensionen überarbeitete. (Nebenbei: alle Rezensionen sollten inzwischen wieder lesbar und ordentlich bebildert sein. ;))

Gibt es ein Buch, das dir beim Lesen supergut gefallen hat, von dem du dir aber sicher bist, dass du es inzwischen gar nicht mehr mögen würdest?
Oh ja, einige sogar! Was vor allem daran liegt, dass sich mein Lesegeschmack in den letzten Jahren um 180 Grad gewendet hat. Wenn ich darüber nachdenke, habe ich das Lesen »verkehrt herum« angefangen: Als Jugendliche interessierten mich Jugendbücher fast überhaupt nicht (mit wenigen Ausnahmen), dafür las ich mit dreizehn die Romane von Nora Roberts und blutige Krimis und Thriller. Einige dieser Bücher habe ich damals (oh Gott, ist das wirklich schon elf Jahre her?!) geliebt und ich habe sie dementsprechend auch in guter Erinnerung behalten. Spontan fallen mir da »Mitten in der Nacht« von Nora Roberts und »Das Mädchen im Wald« von Jennifer McMahon ein, um mal ein paar konkrete Titel zu nennen.

Würde ich die Bücher erst heute in die Hand bekommen, würde ich sie vermutlich links liegen lassen und gar nicht erst kaufen. Während meiner Ausbildung zur Buchhändlerin fingen Liebesromane und Krimis irgendwann an, mich zu langweilen und heute gehe ich an diesen Regalen in der Buchhandlung nur noch vorbei. Dafür entdeckte ich in der Zeit meine Liebe zu Kinder- und Jugendbüchern, die heute meine Hauptlektüre bilden. Schon deshalb würde ich die Bücher heute nicht mehr mögen.
Außerdem habe ich damals – verglichen mit heute – eher wenig gelesen, habe also heute viel mehr »Leseerfahrung«, wie man so schön sagt. Wahrscheinlich würde ich die Bücher, die ich damals gut fand, schon deshalb heute als langweilig und nichts Besonderes empfinden, weil ich inzwischen zu viele ähnliche Bücher gelesen habe.

Wie sieht es bei euch aus? Welche Bücher habt ihr beim Lesen ganz toll gefunden, würdet sie aber vermutlich nicht mehr mögen, wenn ihr sie erst heute lesen würdet?

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Kategorie: Allgemein, Bücher

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Baujahr 1990, mag Bücher und buntes Papier. Schreibt auf papieromanin.de übers Lesen, Leben und Basteln.

4 Kommentare

  1. Eine interessante Entwicklung! Ich habe als Jugendliche auch eher "Erwachsenenbücher" gelesen, später dann Kinder-/Jugendliteratur, die mich heute schon wieder nicht mehr reizt, weil ich das Gefühl habe, dass sich hier immer alles nur wiederholt. Ich bin also inzwischen wieder bei den erwachseneren Büchern angekommen. Mal sehen, wie lange das anhält.

    • Die gleiche Empfindung, was die Wiederholungen angeht, habe ich bei Erwachsenenbüchern. 😀 Es kommt wahrscheinlich immer darauf an, welche man liest. Wenn ich mir beim Klappentext schon denke »Das klingt ja genau wie Buch XY«, dann mag ich das auch nicht – es sei denn, ich mochte Buch XY so sehr, dass ich es noch mal lesen würde. 😉

      Ich lese inzwischen beides, Jugend- und Erwachsenenbücher. Bei Literatur für Erwachsene bin ich aber sehr wählerisch und es gibt einige Genres, die ich gar nicht (mehr) anrühre. Ich bin sehr gespannt, ob sich das irgendwann in Zukunft noch mal ändern wird, vorstellen kann ich es mir im Moment ja nicht.

  2. Ich finde, das ist schwer einzuschätzen. Es gibt aber sicherlich das ein oder andere Buch bei dem ich mich frage, ob ich es heute noch genauso gut bewerten würde wie vor drei Jahren, als unser Blog startete. z.B. "Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie", oder auch "Wenn ich bleibe".

    Durch die vielen Erfahrungen, die man im Laufe der Jahre beim Lesen sammelt, würden mich einige Sachen, die ich früher ganz originell fand, jetzt wohl kalt lassen. Aber ich glaube es wäre auch schlimm, wenn man sich nicht verändern würde.

    • Das stimmt, auf Dauer wäre das Lesen dann entweder langweilig oder man hätte irgendwann alle Bücher gelesen, die einen interessieren, wenn sich der Geschmack nicht zwischendurch mal ändert. Beides wäre ziemlich fatal. 😉

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