Monate: Januar 2014

[REZENSION] Watt Key: »Alabama Moon«

Watt Key Alabama Moon Originaltitel: Alabama Moon Dressler 1. Auflage, 2008 Hardcover Seiten: 347 ISBN: 978-3-7915-1114-9 Ein Junge auf der Suche nach seinem Glück, nach Freundschaft und Zugehörigkeit und auf der Flucht vor einem System, das ihn nicht sein lässt, was er ist. Moon ist zehn, als sein Vater stirbt. Bis dahin haben die beiden allein in den entlegenen Wäldern Alabamas gelebt und sich einzig von der Natur ernährt. Doch nun ist Moon allein und um seinem Vater den letzten Wunsch zu erfüllen – nach Alaska zu gehen und dort andere Leute zu finden, die so leben wie die beiden – muss er allerhand durchmachen. Von der Polizei und den Behörden verfolgt, landet Moon in einem Jugendheim, wo er seinen ersten richtigen Freund kennenlernt: Kit. Gemeinsam gelingt ihnen die Flucht in die Wildnis. Aber ihre Verfolger sind hartnäckig und Kit hat ganz andere Probleme als eine Reise nach Alaska. »Alabama Moon« ist ein Abenteuerroman, über den ich bisher nur Gutes gehört hatte. Aus dem Grund stand das Buch schon seit Jahren auf meiner Wunschliste und …

Montagsfrage: Gute Bücher, die mir heute nicht mehr gefallen würden

Die meisten von euch kennen sie bestimmt und haben sie vielleicht heute schon beantwortet: die Montagsfrage. Heute stellt Nina von Libromanie lustigerweise eine Frage, über die ich gerade gestern selbst nachgedacht habe, als ich wegen des aktuellen Bilderchaos meine ältesten Buchrezensionen überarbeitete. (Nebenbei: alle Rezensionen sollten inzwischen wieder lesbar und ordentlich bebildert sein. ;)) Gibt es ein Buch, das dir beim Lesen supergut gefallen hat, von dem du dir aber sicher bist, dass du es inzwischen gar nicht mehr mögen würdest? Oh ja, einige sogar! Was vor allem daran liegt, dass sich mein Lesegeschmack in den letzten Jahren um 180 Grad gewendet hat. Wenn ich darüber nachdenke, habe ich das Lesen »verkehrt herum« angefangen: Als Jugendliche interessierten mich Jugendbücher fast überhaupt nicht (mit wenigen Ausnahmen), dafür las ich mit dreizehn die Romane von Nora Roberts und blutige Krimis und Thriller. Einige dieser Bücher habe ich damals (oh Gott, ist das wirklich schon elf Jahre her?!) geliebt und ich habe sie dementsprechend auch in guter Erinnerung behalten. Spontan fallen mir da »Mitten in der Nacht« von Nora …

[REZENSION] Will Gatti: »Diebe!«

Will Gatti Diebe! Originaltitel: Two good thieves Beltz & Gelberg 1. Auflage, 2010 Hardcover Seiten: 414 ISBN: 978-3-407-81058-8 In der Hitze einer südamerikanischen Großstadt kämpfen Baz und Demi ums Überleben. Sie sind die Besten in ihrer Bande, sie sind die Meisterdiebe der Straße, ein unschlagbares Team. Sie fühlen sich unbesiegbar – bis Demi ausgerechnet die Frau des Polizei-Captains bestiehlt. Plötzlich ist ihr Leben keinen Cent mehr wert. Als Demi bei ihrem bisher größten Raubzug angeschossen und verschleppt wird, hat Baz keine Wahl: Wenn sie ihren Freund retten will, muss sie sich ihren Verfolgern stellen. Und plötzlich stehen die beiden zwischen den Fronten einer korrupten Polizei und der brutalen Mafiaschläger des Slums. »Dramatisch, rasant und voller Leidenschaft – ein Genuss« wird die Times auf der Rückseite des Buches zitiert. »Ein außergewöhnlicher Pageturner aus einer fremden, harten Wirklichkeit, der einen atemlos zurücklässt«, behauptet der Text auf der Innenklappe. Nachdem ich mich durch die über 400 Seiten gelesen habe, fällt mein Urteil da etwas anders aus. Mit einem hat der Klappentext recht: Will Gatti entführt den Leser tatsächlich …

Drei neue für den SuB

Auch wenn mich das Bilderchaos hier derzeit etwas nervt, will ich euch heute trotzdem von meinen neusten Neuzugängen berichten. 🙂 In einem Buchverlag zu arbeiten, hat schon seine Vorteile. Nicht nur die Unmengen an Lesestoff im eigenen Programm, sondern hin und wieder auch mal ein paar Leseexemplare, die von den Kollegen in anderen Verlagen eintrudeln. Als meine Chefin dann gestern Abend meinte »Willst du nicht ein paar Bücher mitnehmen? Das sind so viele, die müssen weg!« konnte ich natürlich nicht nein sagen. Und so stand ich bestimmt fünfzehn Minuten vor dem Bücherstapel, um Klappentexte und erste Seiten unter die Lupe zu nehmen. Am Ende durften drei neue Mitbewohner mit mir nach Hause gehen: Marie-Sabine Roger: »Das Leben ist ein listiger Kater« Jean-Pierre wacht auf und kann sich an nichts erinnern. Er ist in die Seine gefallen, ein junger Mann hat ihm das Leben gerettet. Jetzt liegt er im Krankenhaus, ein Alptraum für den menschenscheuen Einzelgänger. Doch dann lernt er die vierzehnjährige Maeva kennen und all die anderen Menschen, die ungefragt in seinem Zimmer ein und …

Grmpf!

Da ist man endlich mal zufrieden mit seinem Blog, alles ist schön, die Grillen zirpen friedlich vor sich hin (sofern sie nicht im Berliner Blitzeis erfroren sind) und man möchte sich gerade entspannt mit einem Buch auf die Couch lümmeln – und dann macht einem mal wieder jemand einen Strich durch die Rechnung, was den entspannten Abend angeht. In diesem Fall war es der Uploadservice, den ich für meine Bilder verwende. Plötzlich überall nur noch hässliche graue Vierecke statt Fotos … möglicherweise hat es der eine oder andere von euch gestern mitbekommen: Da auch mein Bloghintergrund dort hochgeladen ist, konnte man praktisch nichts mehr lesen. Unschön, aber dank der Mail eines Lesers, die mich darauf aufmerksam gemacht hat, konnte ich das Problem gestern noch angehen und habe meinen Abend damit verbracht, die wichtigsten Bilder woandershin umziehen zu lassen. So kann man das Blog wenigstens wieder aufrufen, ohne sofort schreiend davonlaufen zu müssen. Wer etwas weiter runterscrollt oder ältere Einträge aufruft, wird allerdings immer noch von grauen Kästen begrüßt, denn bis alle Bilder wieder funktionieren, wird …

[REZENSION] Tobias Elsäßer: »Für niemand«

Tobias Elsäßer Für niemand Sauerländer 1. Auflage, 2011 Taschenbuch Seiten: 165 ISBN: 978-3-7941-7090-6 Vier Jugendliche, vier Leben, jedes mit seinen eigenen Problemen. Sie kennen sich nicht, haben sich noch nie gesehen und trotzdem sind sie miteinander verbunden: Drei von ihnen planen in einem geheimen Chat ihren Tod, der vierte will sie retten. »Für niemand« ist ein Jugendbuch, das sich einem wichtigen Thema widmet: Selbstmord als letzten oder einzig möglichen Ausweg. Dabei behandelt Tobias Elsäßer das schwierige Thema gleich dreimal, denn jeder der drei Protagonisten hat einen anderen Grund, warum er nicht mehr leben möchte. Als Leser wird man darüber allerdings erst nach und nach eingeweiht, während man an der Seite der Protagonisten in kurzen Abschnitten jeweils abwechselnd deren Alltag und die geheimen Chatgespräche miterlebt. Für mich war das einer der Gründe, warum ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte, denn anfangs war mir völlig unverständlich, warum die drei ihr Leben am liebsten beenden wollen, und genauso wie Yoshua, der heimlich die Chatgespräche der drei mitliest, wollte ich mehr erfahren. Der zweite Grund, …

[REZENSION] Shane Jones: »Thaddeus und der Februar«

Shane Jones Thaddeus und der Februar Originaltitel: Light Boxes Eichborn 1. Auflage, 2010 Hardcover Seiten: 176 ISBN: 978-3-8218-6107-4 Seit fast neunhundert Tagen hat der kalte Februar die Stadt fest im Griff. Der Wechsel der Jahreszeiten ist Vergangenheit, Ballons und Drachen dürfen nicht mehr fliegen und Kinder verschwinden spurlos. Traurigkeit und Verzweiflung sind das Resultat. Nur Thaddeus gibt die Erinnerung an die warmen Tage nicht auf. Als der Februar ihm die Tochter und die Frau nimmt, erklärt er ihm den Krieg und zieht mit den anderen Stadtbewohnern in den Kampf gegen den endlosen Winter. Am Rande der Stadt stößt Thaddeus auf eine einsame Hütte und auf den Februar selbst: einen einsamen Mann, der eine Geschichte zu schreiben versucht. »Thaddeus und der Februar« ist eines dieser Bücher, die seit Monaten oder sogar Jahren auf meiner Wunschliste dümpelten, weil der Klappentext eine interessante Geschichte versprach, aber doch nie laut genug ›Lies mich!‹ geschrien haben, um sich gegen die vielen anderen Bücher auf der Liste durchzusetzen. Vor Kurzem hat es der 176 Seiten dünne Roman von Shane Jones dann …