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[REZENSION] Maggie Stiefvater: »In deinen Augen«


Maggie Stiefvater
In deinen Augen

Originaltitel: Forever
Script5
1. Auflage, August 2012
Hardcover
Seiten: 495
ISBN: 978-3-8390-0126-4

Inhalt
Der Frühling kehrt ein in Mercy Falls und mit der Kälte streifen die Wölfe allmählich auch ihre Pelze ab. Nach so vielen Wintern in seiner Wolfsgestalt ist es nun erstmals Sam, der sich seiner menschlichen Haut sicher sein darf und nur noch auf eins wartet: Grace’ Rückkehr aus dem Wald.
Doch ihr Glück währt nur kurz. Als man ein Mädchen findet, das von Wölfen getötet wurde, verfällt die Stadt in Hysterie. Auf einer Treibjagd sollen die Wölfe von Mercy Falls ein für alle Mal ausgerottet werden.
Um die Wölfe zu retten, fassen Sam, Grace, Isabel und Cole einen verzweifelten Plan: Sie müssen das Rudel umsiedeln, in ein Waldgebiet, weit entfernt von Mercy Falls. Sam ist der Einzige, der die Wölfe dazu bewegen kann. Doch der Preis dafür ist hoch …
Meine Meinung
Nachdem ich »Nach dem Sommer« und »Ruht das Licht« verschlungen und vor allem den ersten Band geliebt hatte, war klar, dass ich den dritten Band der Trilogie ebenfalls lesen musste. Lange habe ich dem Erscheinungstag entgegengefiebert und kurz darauf lag das Buch endlich auf meinem Nachttisch, bereit, gelesen zu werden.
Und was soll ich sagen – Das Warten hat sich gelohnt.

»In deinen Augen« wird von den gleichen Charakteren erzählt wie schon der zweite Band. Sam, Grace, Isabel und Cole schildern jeweils in kurzen Kapiteln ihre Erlebnisse, sodass man die Geschehnisse um die Wölfe von Mercy Falls aus mehreren Perspektiven miterleben kann. Auch aus der Sicht der Wölfe wird erzählt und sogar Shelby kommt in einem Kapitel zu Wort.

Dabei steht diesmal eher die Spannung im Vordergrund, obwohl die eigentliche Jagd auf die Wölfe nur wenige Seiten füllt und erst ganz am Ende vorkommt. Die Handlung ist trotzdem von Anfang an rasant, schließlich beginnt sie schon mit dem Tod des später aufgefundenen Mädchens. Die Jagd rückt unaufhaltsam näher und Sam ist hin- und hergerissen zwischen seinen Aufgaben, denn er muss Grace finden, die noch nicht stabil genug ist, um ihre menschliche Gestalt zu halten. Gleichzeitig muss er schnellstens einen Weg finden, das Wolfsrudel vor der bevorstehenden Treibjagd und damit vor dem sicheren Tod zu retten.
Zwar bekommt Sam unerwartet Hilfe, doch die Zeit läuft den Freunden davon und der Plan, den sie fassen, steht auf mehr als wackeligen Beinen. Niemand weiß, ob er wirklich funktionieren wird. Denn um das Rudel in sein neues Domizil zu bringen, müssen alle zusammenarbeiten – als Wölfe.

Die Liebesbeziehungen stehen hinter der rasanten Handlung diesmal etwas zurück. Sam und Grace tasten sich nach der langen Trennung über die Wintermonate erst einmal wieder aneinander heran. Cole und Isabel tänzeln derweil weiter umeinander herum wie schon im zweiten Teil, kommen sich dabei aber immerhin etwas näher. Trotz allem ist auch der dritte Band der Trilogie wieder genauso gefühlvoll und berührend wie seine Vorgänger.
Cole war dabei für mich in diesem Band der interessanteste Charakter. Man erfährt nicht nur mehr über seine Vergangenheit und seine Beweggründe, ein Wolf zu werden, sondern entdeckt auch ganz neue Seiten an ihm. Er forscht weiter nach der Ursache für die Verwandlungen der Wölfe und versucht einen Weg zu finden, die Verwandlungen zu steuern und umzukehren. Und plötzlich wird der ehemalige Einzelkämpfer zur Hoffnung des ganzen Rudels.

Am Ende ist Maggie Stiefvater mit ihrem gewohnt leichten, aber wunderschönen Schreibstil sowohl ein hervorragendes Buch mit einer Menge Spannung, Gefühl und vor allem Tragik gelungen als auch ein wunderbarer Abschluss für die Trilogie, bei dem alles zusammenpasst und alle Fragen geklärt werden.
Fazit
Der traurig-schöne Abschluss einer fantastischen Trilogie.

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5 Kommentare

  1. Ich habe mich jetzt nicht getraut, deine Meinung zum Buch zu lesen, da ich es selbst auch bald lesen will und mich überraschen lassen will 😀 Dein Fazit klingt allerdings sehr vielversprechend. Ich freue mich schon sehr aufs Lesen 🙂

    Liebe Grüße,
    Filo

    • Ich bin vorhin extra nochmal drübergegangen und hab noch schnell die schlimmsten Spoiler entfernt. 😉 Obwohl der Klappentext vom Buch ja diesmal auch schon fast alles verrät.
      Aber wenn du die ersten beiden Bücher gemocht hast, wirst du sicher auch den dritten mögen. So viel kann man, denke ich, verraten. 🙂

  2. Grüß Dich Moena.
    Ein gutes Buch gelesen zu haben bleibt ein anmerkenswertes Erlebnis. Ähnlich einem Wein, dessen Körper einem noch lange in der Nase verbleibt.
    Idealerweise kommt hier weiters hinzu, daß der Roman keine offenen Fragen pflegt.
    Du hattest also Deine reichen Lesestunden – nicht das Schlechteste für alle daran Beteiligten.

    bonté

    • Wein steigt mir ja schneller zu Kopf als in die Nase, von daher halte ich mich damit eher zurück.
      Mit guten Büchern ist es allerdings das Gegenteil. Die beanspruchen zwar auch manchmal meinen Kopf und sorgen dafür, dass ich mich später Frage, wo die Zeit hin ist, aber hinterher ist der Kopf wenigstens auch gefühlt noch da, wo er hingehört. 😉

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