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[REZENSION] Rachel Ward: »Numbers – Den Tod im Griff«


Rachel Ward
Numbers – Den Tod im Griff

Originaltitel: Numbers – Infinity
Chicken House
1. Auflage, Mai 2012
Broschiert
Seiten: 310
ISBN: 978-3-551-52037-1

Inhalt
England 2030: Adam ist kein Unbekannter mehr. Seit er versucht hat, die Menschen vor der großen Katastrophe zu bewahren, weiß jeder von seiner Gabe: Wenn Adam in fremde Augen sieht, kann er das Todesdatum seines Gegenübers sehen. Und genau das macht ihn zum Objekt der Begierde von Saul und seinen Männern. Sie verlangen, dass Adam für die Regierung arbeitet. Doch Adam kann Saul nicht trauen. Nicht, nachdem er seine Zahl gesehen hat. Denn sein Tod ist nahe. Doch irgendetwas stimmt nicht damit. Die Zahl flimmert.
Was hat das zu bedeuten?
Meine Meinung
Nachdem ich den ersten Band von »Numbers« geliebt und auch den zweiten nicht verschmäht habe, war ich natürlich mehr als gespannt auf den dritten und letzten Band der Trilogie.
»Packend, unheimlich, überraschend« steht unter dem kurzen Klappentext auf der Buchrückseite. Klingt gut, oder?
Leider konnte mich das Buch von keinem der drei Adjektive überzeugen.

Der dritte Band der Trilogie spielt im Jahr 2030, zwei Jahre nach dem zweiten Band und der großen Katastrophe, die London in Schutt und Asche legte. Seitdem scheint nicht viel passiert zu sein, zumindest, was den Wiederaufbau Englands angeht. Die Menschen leben in Flüchtlingslagern oder in Zelten im Wald, leiden Hunger und haben mit Krankheiten zu kämpfen. Auch Adam und Sarah ist es nicht viel besser ergangen. Zusammen mit Sarahs kleinen Brüdern und ihrer Tochter Mia ziehen sie wie die Nomaden umher, immer auf der Hut, um nicht von der Regierung entdeckt zu werden. Doch Sarah ist schwanger und drängt auf eine feste Bleibe für den Winter.

Der Roman wird wie schon im zweiten Band abwechselnd aus der Sicht von Adam und Sarah erzählt. Die Kapitel sind kurz und lesen sich schnell und flüssig weg. Auch den Schreibstil ist man als Leser der ersten Bände bereits gewöhnt, die Sprache ist immer noch genauso jugendlich und teilweise umgangssprachlich.
Im Gegensatz dazu haben sich Adam und Sarah verändert. Natürlich sind sie erwachsener geworden, doch für mich haben sich beide eher zum Negativen entwickelt. Ihre Liebe scheint sich zwischen den Bänden abgekühlt zu haben und wo mir Sarah im zweiten Band sympathisch war, fand ich sie diesmal naiv und ihre Handlungen teilweise wenig nachvollziehbar. Auch mit Adam konnte ich nicht wirklich mitfühlen, er war mir ja schon im zweiten Band als Hauptfigur nicht so sympathisch wie Jem im ersten Band. Doch im zweiten Band machten Spannung und Handlung Vieles wett, was diesmal leider nicht der Fall war. Auch fehlten die bekannten, lieb gewonnenen Charaktere, wie etwa Adams Großmutter Val.

Die düstere Atmosphäre ist auch im dritten Band erhalten geblieben, doch diesmal empfand ich sie leider eher als grau und wenig spannend. Der Hauptteil des Buches spielt sich in einer Art Bunker ab, es passiert nicht viel, außer dass die Geschichte um die Todesdaten immer abgedrehter wird. Das war mir etwas zu viel des Guten und sorgte dafür, dass ich das Buch ab der Hälfte zwar spannender, aber dafür auch etwas albern und flach fand.
Überhaupt wurde hier mit den besonderen Gaben gründlich übertrieben. Plötzlich ist Adam nicht mehr der Einzige, der eine Gabe hat. Auch die kleine Mia und Saul verfügen über bestimmte Fähigkeiten und dass Sarahs ungeborenes Baby bei dem Vater nicht völlig normal sein kann, ist von Anfang an vorherzusehen.

Das Ende an sich fand ich ebenfalls wenig überraschend. Bei den ersten beiden Bänden konnte man sich das Ende auch vorher denken, aber da hat es wenig gestört, im Gegenteil. Es machte die Bücher noch spannender, da man das »Wie« miterleben wollte. Dem dritten Band gelingt das leider nicht.
Fazit
Wer die ersten beiden Bände geliebt hat, wird auch den dritten Band nicht hassen. Aber für mich war »Den Tod im Griff« leider nicht so überzeugend wie seine Vorgänger.

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