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[REZENSION] Francesc Miralles: »Samuel und die Liebe zu den kleinen Dingen«


Francesc Miralles
Samuel und die Liebe zu den kleinen Dingen

Originaltitel: Amor en minúscula
List Verlag
1. Auflage, 2010
EPUB
Seiten: 304
ISBN: 978-3-548-92083-7

Inhalt

»Wieder ein neues Jahr. Und wieder wird es nichts Neues bringen, war mein letzter Gedanke. Wie hätte ich ahnen können, dass ich mich ganz unglaublich geirrt hatte.«

Am Neujahrsmorgen wacht Samuel in der festen Überzeugung auf, das neue Jahr werde ihm ebenso wenig Außergewöhnliches bescheren wie die Jahre zuvor. Doch dann dringt ein eigenwilliger Besucher in seine Wohnung im Herzen Barcelonas ein: Mishima. Mit der jungen Katze verändert sich Samuels beschauliches, aber einsames Leben von Grund auf. Er freundet sich nicht nur mit seinem schrulligen Nachbarn Titus an, sondern begegnet nach dreißig Jahren auch seiner ersten Liebe Gabriela wieder, mit der die Erinnerung an einen längst verloren geglaubten Moment zurückkehrt. Doch Samuel muss auch lernen, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen …
Meine Meinung
Das Buch fiel mir zufällig auf, nachdem ich mir bei Amazon andere Bücher angeschaut hatte und dieses als Tipp erschien. Da mir die Geschichte gefiel und ich Lust auf ein leichtes, humorvolles Buch hatte, kaufte ich mir kurzerhand das E-Book.
Wobei ich auch hier mal wieder dazusagen muss, dass das E-Book leider sehr viele Fehler enthält. Vor allem merkwürdige Leerzeichen mitten in Wörtern oder Worttrennungen ohne Trennstrich und das teilweise mehrmals auf einer Seite, was auf Dauer sehr nervig war.

Der Roman selbst konnte mich aber dennoch überzeugen. Der teilweise sehr poetische Schreibstil ist ansprechend und leicht zu lesen und auch die kurzen Kapitel lassen das Buch nicht langweilig werden.
Dabei stützt sich die Handlung nicht auf Action und Spannung, sondern wird sehr ruhig und ohne große Aufregung erzählt. Hauptsächlich besteht das Buch aus teilweise skurrilen, oft philosophischen Gesprächen über das Leben und die Liebe, aus kleinen Alltagsproblemen und großen Zusammenhängen.

Gestaltung der Kapitelüberschriften

Samuel war mir als Hauptfigur sofort sympathisch. Der liebenswerte Literaturdozent, der allein in seiner Wohnung in Barcelona lebt und seine Tage mit dem Korrigieren von Aufsätzen verbringt, pflegt kaum soziale Kontakte – bis auf seine Schwester und deren dauerjammernden Mann, die er lieber zu selten als zu oft besuchen würde. Doch als sich die junge Katze Mishima (von Samuel spontan nach einem japanischen Autor benannt) zuerst in seine Wohnung und anschließend in sein Leben schleicht, steht Samuels Welt plötzlich auf dem Kopf. Auf einmal ist der schrullige Buchautor ein Stockwerk höher kein Fremder mehr und Sandkastenliebe Gabriela taucht nach dreißig Jahren wieder in seinem Leben auf. Eins führt zum anderen und wirft nicht nur Samuel mehr und mehr aus der Bahn des Eigenbrötlers. Dabei entstehen immer wieder unterhaltsame Gespräche zwischen den Charakteren, die den Leser manchmal zum Schmunzeln bringen und manchmal zum Nachdenken anregen. Nur wohin Mishima jedes Mal verschwindet, wenn die hübsche Tierärztin vorbeikommt, bleibt bis zum Schluss ein Rätsel. 😉
Fazit
Ein leiser Roman über das Leben, die Liebe und die Magie des Alltäglichen, voller kleiner Lebensweisheiten und Katzenphilosophie.

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4 Kommentare

  1. Das Buch klingt toll, danke für die Rezension.

    Viele Fehler in Büchern finde ich auch immer etwas störend, aber wenn die Geschichte dafür entschädigt, ist es wohl einen Versuch wert 🙂

    Liebe Grüße,
    Jai

  2. Freut mich, wenn die Rezension gefällt. 🙂

    Fehler in Büchern kann ich gar nicht leiden. Vor allem, wenn sie so unnötig sind. Ich habe zwar die gedruckte Ausgabe davon nie in der Hand gehabt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das Buch auch so aussieht. So was würde doch niemand drucken! :/
    Aber in dem Fall entschädigt die Geschichte wirklich dafür. Deshalb konnte ich noch halbwegs darüber hinwegsehen. 😉

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