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[REZENSION] Ingrid Lee: »Wunderhund«


Ingrid Lee
Wunderhund

Originaltitel: Dog Lost
Chicken House
1. Auflage, März 2010
EPUB
Seiten: 176
ISBN: 978-3-646-92003-1

Inhalt
Der elfjährige Mackenzie lebt allein mit seinem Vater in der Chester Street, der trostlosesten Straße der ganzen Stadt. Sein Vater kümmert sich kaum um den Jungen und Mackenzie verbringt seine Zeit meistens allein zu Hause.
Bis sein Vater eines Tages mit einem besonderen Gewinn vom Pokerspielen nach Hause kommt: Cash.
Mackenzie schließt die junge Hündin sofort in sein Herz und auch Cash glaubt, endlich ein Zuhause gefunden zu haben. Doch das neu gewonnene Glück soll den beiden bald wieder genommen werden. Cash ist ein Pitbull, eine ungeliebte Rasse, die dem Stadtrat schon lange ein Dorn im Auge ist und deshalb verboten werden soll.
Aus Angst vor den hohen Kosten setzt Mackenzies Vater den Hund kurzerhand aus. Mackenzie ist am Boden zerstört.
Doch Cash kämpft. Und mit viel Herz und Köpfchen findet sie nicht nur den Weg zurück zu »ihrem Jungen«, sondern auch den Weg in die Herzen der Stadtbewohner.
Meine Meinung
Das Buch fiel mir vor allem durch das süße Cover auf. Im Nachhinein passt es super zum Buch, denn Cash ist zwar ein Pitbull, aber alles andere als ein Kampfhund.

Die Geschichte beginnt mit einer kleinen Einführungsszene, in der dem Leser sofort klar wird, wie tief die Liebe zwischen Mackenzie und Cash ist. Danach folgt ein Zeitungsartikel, in dem der Stadtrat ein Verbot für Pitbullterrier in Erwägung zieht. Die Diskussion über dieses Verbot taucht in der Geschichte immer wieder auf und bringt natürlich auch Cash in Gefahr.
Nach dem Artikel beginnt die eigentliche Geschichte damit, dass Mackenzies Vater den Hund mitten in der Nacht von einem Pokerspiel mit nach Hause bringt. Der ruhige, zurückgezogene Junge blüht durch Cash wieder auf. Er beschäftigt sich immerzu mit dem Hund und verbringt jede freie Minute mit ihr. Durch ihn entwickelt sich die kleine Cash zu einem süßen und liebenswerten Haustier. Doch von den Menschen auf der Straße wird sie ihrer Rasse wegen als gefährliche Kampfmaschine verurteilt.

Die Geschichte ist sehr süß und an vielen Stellen bewegend. Auf zu viel Realismus sollte man sich beim Lesen aber nicht einstellen. Denn Cash macht dem Buchtitel alle Ehre und vollbringt einige Wunderdinge, die einem echten Hund wohl kaum in den Sinn kommen würden. So vollbringt sie nebenbei, woran zahlreiche Tierschützer und Hundefreunde vor ihr scheiterten: Die Meinung der Bevölkerung über sogenannte »Kampfhunde« zu ändern. An der Stelle war mir der erhobene Zeigefinger dann doch etwas zu offensichtlich, auch wenn die Autorin in der Geschichte beide Seiten der Medaille anführt (einerseits Cash, die von Mackenzie zu einem friedliebenden Haustier erzogen wurde, andererseits Pitbulls, die für Hundekämpfe trainiert werden).

Der Schreibstil ist sehr einfach und nichts besonderes. Erzählt wird in der dritten Person, wobei sich der Erzähler nicht auf eine bestimmte Figur festlegt, sondern immer wieder die Sichtweise wechselt. So erfährt man sowohl die Gedanken von Mackenzie und sogar die (etwas vermenschlichten) Gedanken von Cash, aber auch die des Vaters oder der Lehrerin und von einigen anderen Personen, die in der Geschichte auftauchen. Das wechselt meistens mitten im Text, was mich an mancher Stelle etwas verwirrt hat.
Die Geschichte ist relativ nüchtern geschrieben, ohne ein überflüssiges Wort, was an manchen Stellen einen etwas gehetzten und oberflächlichen Eindruck macht. Dadurch ist das Buch auch ziemlich dünn und lässt sich in ein paar Stunden weglesen.
Fazit
Eine nicht ganz realistische, aber sehr, sehr süße Geschichte über einen außergewöhnlichen Hund und eine ganz besondere Freundschaft.

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18 Kommentare

  1. Es freut mich glatt zu hören, dass jemand mal etwas gegen solche hetzkapangen schreibt. Bin zwar eigentlich kein Hundefreund, aber das hört sich interessant an.

    Ganz lieben Gruß
    Chris

  2. Hallo Chris!

    Finde ich auch gut, obwohl mir der erhobene Zeigefinger in dem Buch schon etwas zu deutlich war. Ist aber auch eher was für jüngere Leser und dafür ist es dann wieder richtig, finde ich. 🙂

  3. Getextet von Moena um 01:51?!? Du Nachteule 🙂
    Hört sich nach einer sehr süßen Geschichte an und auch wenn ich wohl eher der Katzenmensch bin, finde ich den Hund auf dem Cover einfach nur zum Knuddeln <3

  4. Wie nennst du mich, wenn ich dir sage, dass ich danach noch eine Stunde gelesen habe? 😛
    Aber die Regel ist das bei mir auch nicht. Gestern war nur etwas … einsam. ^^

    Den Hund fand ich auch zum Knuddeln. Schon, als ich noch in der Buchhandlung stand und ihn jeden Tag von A nach B geschoben habe. Ansonsten bin ich auch mehr der Katzenmensch. 🙂

  5. hehe, da konnte wohl jemand nicht schlafen, würde ich dann sagen 🙂 Naja, ich gestehe: Ich bin auch eine Nachteule und im Urlaub (oder früher in den Semesterferien) bleibe ich ebenfalls gern mal bis 3 Uhr nachts oder so auf. Aber seit ich arbeite, musste ich mir das (leider) etwas abgewöhnen :-/ Aber es gibt doch fast nichts schöneres, als eine halbe Nacht mit einem tollen Schmöker durchzulesen 🙂

  6. Ja, früher in den Schulferien hab ich es auch regelmäßig geschafft, noch nicht im Bett gewesen zu sein, wenn mein Vater von der Nachtschicht nach Hause kam. 😀 Aber seitdem hab ich mir das dann doch ein bisschen abgewöhnt. Aber so bis eins ist immer noch normal.

    Während der Ausbildung kam es aber schon hin und wieder mal vor, dass ich die Nacht durchgelesen habe, wenn ich ein gutes Buch erwischt hatte. An die Nächte mit "Numbers" und "Unland" erinnere ich mich noch gut. Nach "Numbers" hatte ich Frühschicht und musste morgens um acht wieder im Laden stehen … 😀

  7. Uff, so lange könnte ich inzwischen gar nicht mehr wach bleiben – das Buch kann noch so spannend sein, wenn ich müde bin fallen mir irgendwann die Augen zu und das war es dann mit dem Lesen. Bis ca. 12 bin ich unter der Woche auch meistens wach, manchmal wird es dann auch halb 1… Aber mindestens 7 Stunden Schlaf hätte ich schon gerne, sonst bekomme ich bei der Arbeit nichts auf die Reihe *lach*

  8. Ja, wenn ich müde bin, fallen mir auch die Augen zu und dann bekomme ich auch nicht mehr so recht mit, was ich da gerade lese. Aber manche Bücher sind ja so spannend, dass man dabei gar nicht müde werden kann. 😉

    Und in meinen Vorlesungen muss ich ja zum Glück meistens nur zuhören. Das schaffe ich dann gerade noch. 😛 (Zumindest höre ich im verschlafenen Zustand nicht weniger zu, als wenn ich hellwach wäre. *hust*)

  9. Also das Buch, bei dem ICH nicht müde werde, muss erst noch erfunden werden 🙂 Schlafen macht doch auch so viel Spaß 🙂 *gähn*
    Haha, ich hab in meinen Vorlesungen auch immer nur halb zugehört und ohne Kaffee ging da sowieso gar nichts 🙂 Wobei die den Mensa-Kaffee auch immer extra stark gemacht haben, schien also nicht nur mir so zu gehen *lach*

  10. Stimmt, schlafen ist toll. Aber lesen auch. Manchmal muss man da halt einfach abwägen, was gerade toller ist. 😛

    Ich mag keinen Kaffee, von daher trage ich fast immer eine große Flasche Cola mit mir rum. Hilft aber nur bedingt. Bei uns in der Uni wurden aber in letzter Zeit auch verdächtig viele neue Kaffeeautomaten aufgestellt. Das Geschäft lohnt sich scheinbar. 😀

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