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[REZENSION] Lauren Oliver: »Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie«


Lauren Oliver
Wenn du stirbst, zieht dein ganzes 
Leben an dir vorbei, sagen sie

Originaltitel: Before I Fall
Carlsen
1. Auflage, August 2010
EPUB
Seiten: 448
ISBN: 978-3-646-92145-8

Inhalt
Was wäre, wenn heute dein letzter Tag wäre?
Was würdest du tun?
Wen würdest du küssen?
Und wie weit würdest du gehen, um dein Leben zu retten?

Samantha Kingston ist hübsch, beliebt, hat drei enge Freundinnen und den perfekten Freund. Der 12. Februar sollte eigentlich ein Tag werden wie jeder andere in ihrem Leben: mit ihren Freundinnen zur Schule fahren, die sechste Stunde schwänzen, zu Kents Party gehen. Stattdessen ist es ihr letzter. Sie stirbt nach der Party bei einem Autounfall. Und wacht am Morgen desselben Tages wieder auf!
Siebenmal ist Sam gezwungen, diesen Tag zu durchleben. Sieben Versuche, etwas zu ändern. Und allmählich erkennt sie, dass es nicht darum geht, ihr Leben zu retten. – Zumindest nicht so, wie sie dachte.
Meine Meinung
Mal wieder ein Buch, bei dem ich mir nicht ganz sicher bin, was ich davon halten soll. Ich war schon lange drumherum geschlichen, weil der Titel auffiel und nach einem »etwas anderen« Buch klang und auch der Klappentext sprach mich an.
Leider konnte mich das Buch dann beim Lesen nicht so recht überzeugen.

Das Buch beginnt recht langsam. Man erlebt Sams Teenageralltag, ihre Gedanken, ihre Probleme. Da gibt es ihre drei besten Freundinnen Lindsay, Elody und Ally, die unzertrennlich sind. Da gibt es Rob, Sams Freund, der von allen Mädchen angehimmelt wird. Und es gibt die verschiedenen kleinen Teenagerdramen im Schulalltag, die Sam wenig kümmern und für die sie die anderen belächelt.
Fast achtzig Seiten lang muss man sich gedulden, bis die Geschichte an dem Punkt ankommt, um den es eigentlich geht: Sams Tod und ihre »Wiederauferstehung«.

Auf den ersten 200 Seiten war ich öfter versucht, das Buch einfach abzubrechen. Die Geschichte konnte mich einfach nicht fesseln, zumal der Tag beim zweiten Mal mit nur kleinen Änderungen nocheinmal genauso abläuft wie zuvor.
Außerdem war mir Samantha als Hauptfigur und Ich-Erzählerin durchweg unsympathisch. Sie ist oberflächlich, überheblich und schaut auf alle anderen herab, die nicht zu ihrer Mädchenclique gehören. Dazu braucht es nicht einmal einen Grund – zumindest muss Sam ihn nicht kennen. Es reicht schon, dass ihre beste Freundin Lindsay ein Problem mit einer Mitschülerin hat, damit auch die anderen drei Mädchen diese Schülerin mobben und fertigmachen.

Nachdem Sam das zweite Mal ihren Tod erlebt hat, wird die Geschichte etwas spannender. Es verändert sich mehr im Ablauf des Tages und Sam unternimmt immer wieder andere Versuche, ihr Schicksal zu ändern. Außerdem finden sich jedes Mal ein paar mehr Puzzlestücke, die verschiedene Hintergründe und Zusammenhänge erklären, sei es die Vergangenheit ihrer Freundin Lindsay oder die Handlungsmotive verschiedener Personen.
Trotzdem konnte mich der Roman auch hier nicht wirklich erreichen. Sams Handlungen fand ich teilweise schwer nachvollziehbar oder einfach unrealistisch, ganz zu schweigen von der 180-Grad-Wendung, die sie von jetzt auf gleich durchzumachen scheint. Sams Gefühle kamen nicht bei mir an und so hielt sich auch mein Mitgefühl für sie in Grenzen.
Auch werden die anderen Schüler immer wieder mit Vor- und Nachnamen genannt, selbst wenn sie kaum zur Geschichte beitragen. Auf Dauer konnte ich mir zwar ein paar Namen merken, die immer wieder vorkommen, doch bei den anderen fehlte mir oft der Bezug und ich konnte hin und wieder nicht zuordnen, wer wer ist.

Das Ende des Romans und damit die Auflösung des Ganzen fällt anders aus als man erwarten würde. Zwar hat mir das Buch hier im Ganzen wesentlich besser gefallen als am Anfang, aber schlussendlich fand ich es doch eher unbefriedigend. Viele Handlungsfäden werden zwar in der Wiederholung des Tages immer wieder umgestrickt, bleiben am Ende aber doch offen, sodass es mir vorkam, als wären sie nur dazu da gewesen, den Tag mit ein paar nebensächlichen Ereignissen zu füllen.
Fazit
Ein Buch, dass man durchaus lesen kann, wenn man auf Teenagergeschichten und Schuldramen aus ist, das sich aber gerade am Anfang ähnlich lang zieht wie sein Titel.

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4 Kommentare

  1. Sah ich ganz genauso – ich war einige der wenigen, denen das Buch nicht wirklich gefallen hat.
    Schöne Rezension! 🙂

  2. Danke dir! 🙂
    Ich habe mich schon gefragt, ob ich wohl die Einzige bin, die das Buch nicht so toll fand. Bisher hatte ich auch nur Gutes darüber gehört und gelesen und da hat mich das Buch dann doch ziemlich enttäuscht.
    Dein Kommentar beruhigt mich jetzt. 😉

  3. Ich habe das Buch leider abgebrochen, weil ich es total uninteressant fand..aber gut, dass ich nicht die Einzige bin, der es nicht so gefallen hat. 😉 Bzw. das Buch abgebrochen hat.. 😛

    LG Jessica

  4. Abgebrochen hab ich das Buch nicht, aber ich war ein paar Mal kurz davor. Das Ende fand ich jetzt auch nicht sooo aufschlussreich, dass man das unbedingt gelesen haben muss. Also du hast nicht viel verpasst. 😉

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