
Wie man unsterblich wird
Jede Minute zählt
Originaltitel: Ways to live forever
dtv
1. Auflage, Mai 2010
Taschenbuch
Seiten: 197
ISBN: 978-3-423-62455-8
»Fünf Tatsachen über mich:
1. Ich heiße Sam.
2. Ich bin elf Jahre alt.
3. Ich sammle Geschichten und interessante Tatsachen.
4. Ich habe Leukämie.
5. Wenn du das hier liest, bin ich vermutlich tot.«
Was würdest du tun, wenn du nur noch wenige Wochen zu leben hättest?
Der elfjährige Sam hat genaue Vorstellungen davon: Er will Horrorfilme schauen, einen Weltrekord aufstellen und Teenager sein, mit allem, was dazugehört.
Gemeinsam mit seinem ebenfalls krebskranken Freund Felix macht er sich daran, die Punkte auf seiner Liste zu erfüllen. Die Ergebnisse dokumentiert er in seinem Buch – ein Buch über ihn, seine Krankheit und über das Leben.
Meine Meinung
Nachdem ich bereits Jenny Downhams »Bevor ich sterbe« und »Oskar und die Dame in Rosa« von Eric-Emmanuel Schmitt gelesen hatte, die dasselbe Thema behandeln, kaufte ich nach einer Empfehlung auch dieses Buch. Und obwohl die drei Bücher sich sehr ähnlich sind, war auch dieses wieder auf seine Art einzigartig. Besonders die Innengestaltung ist sehr gelungen: ansprechend und abwechslungsreich, aber gleichzeitig sehr passend.
Nachdem seine Privatlehrerin ihn auf die Idee gebracht hat, beginnt Sam damit, ein Buch zu schreiben. Jeden Tag sitzt er am Tisch und berichtet dem Leser, was er alles erlebt hat. Neben den Schilderungen seines Alltags fügt der Elfjährige regelmäßig gesammelte Geschichten und verschiedene Listen ein. So zum Beispiel eine Liste der Dinge, die er in seinem kurzen Leben noch tun will. Denn Sam weiß genau, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt: Zweimal wurde sein Krebs scheinbar erfolgreich behandelt. Zweimal kehrte die Krankheit zurück. Eine dritte Behandlung lehnen die Ärzte ab.
Anfangs fand ich das Buch zwar sehr rührend, doch meiner Meinung nach reichte es an die beiden oben genannten nicht heran. Die Kapitel waren mir zu kurz und zu zusammenhanglos, um mich wirklich zu fesseln. Trotzdem mochte ich Sam als Hauptfigur und Erzähler, der in einer einfachen, aber dennoch (oder vielleicht gerade deshalb) anrührenden Sprache berichtet und den Leser so an seinem Leben teilhaben lässt. Er ist auf eine liebenswerte Art neugierig und hinterfragt Vieles. So stellt er immer wieder »Fragen, die niemand beantwortet«, zum Beispiel, warum Menschen überhaupt sterben müssen oder ob die Welt noch da sein wird, wenn Sam gehen muss. Zusammen mit seinem Freund Felix und Lehrerin Mrs. Willis findet er Antworten, die nachdenklich machen.
Wirklich zu Tränen gerührt hat mich das Buch ungefähr ab der Hälfte, als es Sam immer schlechter geht. Ab hier bekommt man auch mehr von Sams Familie mit, denn neben ihm leben im Haus natürlich noch seine Eltern sowie seine kleine Schwester Ella. Vor allem der Vater zog sich zuvor stets in seine Arbeit zurück und ging jedem Gespräch über Sams Krankheit aus dem Weg. Nun aber wird ihm klar, dass für Sam jede Minute zählt und er versucht, Sams letzte Tage so schön und angefüllt wie möglich werden zu lassen. So schreibt Sam am Ende seines Buches an seine Familie:
»Ihr dürft traurig sein, aber nicht zu traurig. Wenn ihr immer traurig seid, wenn ihr an mich denkt, wie könnt ihr euch dann an mich erinnern?«
Fazit
Sally Nicholls’ »Wie man unsterblich wird« erzählt auf bewegende Weise eine Geschichte, die stellenweise zu Tränen rührt und Gänsehaut bereitet. Oder wie DIE ZEIT unter dem Klappentext zitiert wird:
»Eine Geschichte vom Sterben, die voller Lebensfreude ist.«
Eine Geschichte vom Sterben? Puh, so was könnt ich ja wieder nicht lesen. So was geht mir ja immer viel zu sehr an die Nieren. Also nix für mich, nehm ich an. 😉
Nee, vermutlich eher nicht. So gegen Ende war das Buch schon sehr ergreifend.
Also du könntest so ein Buch aber dennoch mal versuchen zu lesen. Also ich besitze es selber und habe mich von der ersten Seite an in diese Geschichte verliebt.
mein absolutes Lieblingsbuch 🙂