Monate: August 2011

[REZENSION] Ursula Poznanski: »Erebos«

Ursula Poznanski Erebos Loewe 1. Auflage, 2011 Taschenbuch Seiten: 485 ISBN: 978-3-7855-7361-8 Du hast nur eine Chance Erebos zu spielen. Du musst dabei immer allein sein. Du darfst mit niemandem über Erebos reden. Wenn du gegen die Regeln verstößt oder deine Aufgaben nicht erfüllst, bist du draußen. Ein Spiel geht auf dem Schulhof als Raubkopie von Hand zu Hand. Auch Nick bekommt es eines Tages in die Finger und ist sofort süchtig danach. Denn Erebos ist kein gewöhnliches Computerspiel: Es spricht mit seinen Spielern und erteilt ihnen Aufgaben, die sie in der realen Welt erfüllen müssen. Tun sie dies, werden sie reich belohnt. Wenn nicht, werden sie mit dem Rauswurf bestraft und das Spiel lässt sich nicht mehr starten. Innerhalb kürzester Zeit zieht Erebos die Spieler in seinen Bann, sodass alles andere nebensächlich wird: Schule, Freunde, Hobbys. Doch Erebos will mehr. Viel mehr. Es will Rache. Selten habe ich knapp 500 Seiten so schnell verschlungen wie diese. Und das, obwohl ich das Buch anfangs eigentlich gar nicht mögen wollte. Ich war schon während meiner Zeit …

[REZENSION] Steven Galloway: »Der Cellist von Sarajevo«

Steven Galloway Der Cellist von Sarajevo Originaltitel: The Cellist of Sarajevo btb 1. Auflage, Juni 2010 Taschenbuch Seiten: 240 ISBN: 978- 3-442-73892-2 »Sie faucht talabwärts, spaltet mühelos Luft und Himmel. Ihr Ziel, durch Zeit und Geschwindigkeit näher gebracht, breitet sich aus. Einen Moment vor dem Einschlag ist zum letzten Mal alles so wie zuvor. Dann explodiert die sichtbare Welt.« Während der Belagerung von Sarajevo Anfang der neunziger Jahre muss ein Mann von seinem Fenster aus mit ansehen, wie eine Mörsergranate zweiundzwanzig Menschen tötet, die vor der Bäckerei Schlange stehen, weil es endlich wieder einmal Brot zu kaufen gibt. Der Mann ist Cellist und er trifft eine ebenso mutige wie irrsinnige Entscheidung: Jeden Tag um vier Uhr nachmittags zieht er seinen Frack an, setzt sich mit seinem Cello auf die Geröllhalden, die einmal Straße und Häuser waren, und spielt das Adagio in G-Moll von Tomaso Albinoni. Zweiundzwanzig Tage lang, zum Gedenken an die Toten. Der Roman von Steven Galloway beruht auf einer wahren Begebenheit. Im Mai 1992 spielte der bekannte einheimische Cellist Vedran Smailovíc tatsächlich auf …

Für die S(ch)atzkiste #4

»Man kann auf jedem freien Stück Land Gräber ausheben, kann jeden Park, jeden Fußballplatz und Garten in einen Friedhof verwandeln, und dennoch kann man die Toten nicht alle erfassen. Auch unter den Lebenden weilen Tote, und sie werden noch lange hier sein, auch wenn dieser Wahnsinn endet, falls er denn jemals endet.« (Steven Galloway: »Der Cellist von Sarajevo«)